Über das Erscheinungsbild der B-21 gibt es nur wenige Details. Lediglich zwei Computerzeichnungen des künftigen Stealth-Bombers kursieren derzeit in der Öffentlichkeit – die erste stammt aus dem Jahr 2016, die zweite kam Anfang 2020 in den Umlauf. Dank Randy Walden, Direktor der Abteilung des Rapid Capabilities Office der Luftwaffe und Programmleiter für das B-21 Raider-Programm, wissen wir nun wenigstens, dass der Bau des ersten Prototypen, der letzten Herbst begann, offenbar gut voranschreitet. Anlässlich eines Besuchs von US-Verteidigungsminister Mark Esper im Entwicklungszentrum von Northrop-Grumman in Melbourne (Florida) erklärte Walden: "Das erste Testflugzeug wird gebaut und sieht allmählich aus wie ein Flugzeug. Zulieferer aus dem ganzen Land liefern Teile, die jetzt zusammenkommen."
Rückschläge sind einkalkuliert
Den Erstflug der B-21 erwartet der Programmleiter für das Jahr 2022 – wenn alles weiter nach Plan läuft. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass man auf dem Weg dorthin auch mit Rückschlägen rechnen müsse: "Flugzeugprogramme halten immer ein paar Überraschungen bereit, und das wird bei uns nicht anders sein." Insgesamt aber komme man mit der B-21 Raider gut voran, was auch Minister Esper positiv auffiel: Er sei "sehr beeindruckt von dem Engagement und den Fortschritten im gesamten B-21 Raider-Team", bekundete der Politiker am Ende seiner Visite in Melbourne.

Künftige Speerspitze der Bomberflotte
General Timothy Ray, der Leiter des Global Strike Command der Luftwaffe, nahm ebenfalls an der Tour teil. "Die Fortschritte, die ich heute gesehen habe, bestärken mich in meiner Zuversicht, dass die B-21 die Schlagkraft unserer Langstrecken-Bomberflotte bewahren wird", sagte Ray. Bis es dazu kommt, müssen sich Politik und Air Force-Generäle aber noch eine Zeit lang gedulden. Vor Mitte der 2020er-Jahre ist eine Wachablösung der bewährten Langstreckenbomber Rockwell B-1B Lancer und Northrop B-2A Spirit durch die neue B-21 nicht zu erwarten.