Einmal mehr hielten in diesem Sommer große Waldbrände viele Regionen Europas in Atem – und wieder eriwesen sich Löschflugzeuge als effiziente Waffe gegen die Feuersbrünste. Doch was macht man mit einem Löschflugzeug, wenn gerade keine Feuer lodern? Bestenfalls können die Crews mit ihren Maschinen in diesen Zeiten für den Ernstfall trainieren. Ansonsten jedoch sind die speziell für ihr Einsatzprofil zugeschnittenen Löschflugzeuge ziemlich eingeschränkt, und für anderweitige Aufgaben eher schlecht verwendbar.
Vom Frachter zum Löschbomber – und zurück
Genau an diesem Punkt setzt AKKA Technologies mit seiner Plug & Play-Idee an. Das Ingenieursunternehmen hat einen Rüstsatz entwickelt, mit dessen Hilfe sich gewöhnliche Transportflugzeuge in nur einer Stunde zu veritablen Wasserbombern verwandeln sollen – ohne strukturelle Änderung. Diese "schlüsselfertige Umrüstlösung" verleihe "den militärischen Flugzeugen eine zusätzliche Brandbekämpfungsfunktion", erläutert AKKA in einer Pressemitteilung. Auf einfache Weise sollen so künftig zahlreiche militärische Flugzeugmuster mit Heckladetor zur Brandbekämpfung abkommandiert werden können – allen voran Europas neuer Standardtransporter, der Airbus A400M. Dessen Rüstsatz besteht laut AKKA aus zwei Zehn-Tonnen-Behältern, die im Frachtraum verzurrt werden. Ein ähnliches System praktiziert etwa Russland bereits mit der Iljuschin Il-76. Über herkömmliche Schläuche sollen die Tanks in der A400M binnen zehn Minuten befüllt sein. Als Einsatzflugzeuge kämen laut AKKA außerdem die C-130 Hercules, die CASA (Airbus) C-295 und CN-235, die C-27J Spartan sowie die Embraer C390 und "viele weitere" Frachtmaschinen in Frage.

Lösung für "schwerwiegendes Problem"
Bislang ist das von AKKA entwickelte und patentierte System nur am Computer in Aktion. Doch das soll sich ändern: Ende August vereinbarten AKKA, die deutsche PFW Aerospace GmbH und der Feuerwehrgeräte-Hersteller Rosenbauer eine strategische Partnerschaft, "mit dem Ziel der Kommerzialisierung von Schnellwechselsystemen zur Brandbekämpfung, die mit verschiedenen Frachtflugzeugen kompatibel sind." Jean-Franck Ricci, Geschäftsführer der AKKA-Gruppe, unterstrich im Nachgang die Bedeutung des Projekts. Waldbrände seien "auf der ganzen Welt ein schwerwiegendes Problem, das Menschenleben bedroht und die biologische Vielfalt und das gesamte Ökosystem erheblich schädigt". Die modularen Rüstsätze ermöglichten es betroffenen Ländern, "Feuerwehrleuten ad-hoc-Unterstützung zur Verfügung zu stellen, ohne neue Flugzeuge bauen oder kaufen zu müssen."