Russische Su-35S gegen Reaper-Drohne aus Frankreich: "aggressiv, vorsätzlich, inakzeptabel"

„Aggressiv, vorsätzlich, inakzeptabel!“
Russische Su-35S gegen Reaper-Drohne aus Frankreich

Zuletzt aktualisiert am 06.03.2025

Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu war offensichtlich sauer, als er am Nachmittag des 4. März einen Beitrag auf X absetzte, den er mit dem Überwachungsvideo einer MQ-9 Reaper der Armée de l'Air illustrierte. In der Sequenz ist zu sehen, wie eine russische Suchoi Su-35S sich der französischen Drohne von hinten nähert und im Langsamflug dicht an ihr vorbeischiebt. Das Zusammentreffen fand laut Lecornu am Sonntag, dem 2.März, im internationalen Luftraum über dem östlichen Mittelmeer statt – und ließ den französischen Minister vor Wut schäumen: "gefährlich" habe sich der russische Super Flanker-Pilot bei der Annäherung verhalten – und "ein vorsätzliches, unprofessionelles und aggressives Vorgehen" an den Tag gelegt, "das nicht hingenommen werden kann."

Wo genau die Su-35S und die MQ-9 aufeinandertrafen, ist nicht bekannt. Frankreich habe die Drohne jedoch für eine Überwachungsmission in die östliche Mittelmeerregion entsandt, "um die freie Schifffahrt in internationalen Luft- und Seeräumen zu verteidigen", so Lecornu. Nachdem er die Reaper entdeckt habe, sei der Su-35-Pilot dreimal hintereinander dicht an ihr vorbeigeflogen, was laut Frankreichs Verteidigungsminister leicht "zum Verlust der Kontrolle über die Drohne hätte führen können." Das aggressive Verhalten des Russen sei ein Beleg für Russlands Absicht, "den freien Luftverkehr in gemeinsamen Lufträumen einzuschränken." Frankreich werde sich davon jedoch nicht abschrecken lassen, sondern in der Region weiter entsprechend handeln.

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Flanker versus Reaper

Die russische Seite kommentierte den Zwischenfall bislang nicht. Unklar ist auch, von welchem Stützpunkt die involvierte Su-35S operierte. Russlands Luftwaffe betreibt in Syrien nach wie vor den Fliegerhorst Hmeimim und will diesen offenbar auch künftig, trotz des Sturzes von Syriens langjährigem Machthaber Baschar al-Assad, weiternutzen. Jedenfalls sollen die Nutzungsbedingungen für den Flugplatz zwischen Russland und der neuen syrischen Regierung neu ausgehandelt werden, wie es heißt.

Russische Kampfjets kamen in jüngerer Vergangenheit mehrmals mit westlichen Kampf- und Aufklärungsdrohnen ins Gehege. Am bekanntesten ist ein Vorfall im Frühjahr 2023, als eine Su-27 über dem Schwarzen Meer eine MQ-9 Reaper der US Air Force rammte und zum Absturz brachte. Zuvor hatte der Flanker-Pilot bei einem dichten Vorbeiflug Treibstoff abgelassen, um die US-Drohne zu stören.