Wohin sie geliefert wurden, will Wadim Badecha, Chef der staatlichen russischen Flugzeugbau-Holding UAC (OAK), noch immer nicht offen sagen. Aber dass der offiziell nach wie vor geheime Erstkunde seine ersten beiden Suchoi Su-57E erhalten hat, bestätigte Badecha am 17. November am Rande der Dubai Airshow dennoch gerne. "Unser ausländischer Kunde, unser ausländischer Partner, hat die ersten beiden Flugzeuge bereits erhalten. Sie sind im Einsatz und beweisen ihre Stärken. Unser Kunde ist zufrieden", verkündete der Generaldirektor gegenüber einem Fernsehteam.
Sollte das zutreffen, hätten die Russen ihren Plan aus dem Frühjahr eingehalten. Im Rahmen der Messe Aero India hatten Vertreter des staatlichen Rüstungsexporteurs Rosoboronexport damals erklärt, man wolle noch 2025 mit den Auslieferungen der Su-57E beginnen. Die Bestellung selbst war bereits im November 2024 auf der Airshow China in Zhuhai offiziell bekanntgegeben worden.
Die Gerüchteküche, wer denn der ominöse Abnehmer für Russlands Vorzeige-Kampfjet sein könnte, legte sich schnell auf Algerien fest. Und tatsächlich folgte Mitte Februar in einem Beitrag des algerischen Staatsfernsehens immerhin so etwas wie eine halboffizielle Bestätigung.
Algerien erhält wohl mindestens zwölf Su-57
Nun also soll (mutmaßlich) Algerien wie vereinbart die ersten beiden Su-57E erhalten haben. Damit wäre Russland nach den USA nominell das zweite Land, das einen Kampfjet der fünften Generation an einen Exportkunden geliefert hat – wenngleich die US-Amerikaner mit der Lockheed Martin F-35 Stückzahlen erreichen, gegenüber denen sich die Produktionsmöglichkeiten der Russen für die Su-57(E) wie Peanuts ausnehmen.
Internationale Beobachter gehen davon aus, dass die Algerier insgesamt bis Ende 2027 zwischen zwölf und 14 Su-57E erhalten sollen. Daneben hat Algerien offensichtlich auch eine nicht näher bekannte Anzahl des Jagdbombers Su-34 bestellt, wie Fotos eines in Wüstentarnung lackierten Exemplars aus Russland nahelegen.

Erstmals gewährt Testpilot Sergej Bogdan im Flugprogramm der Dubai Airshow einen Blick in die internen Waffenschächte der Su-57.
Wasser auf die Mühlen der russischen PR
Für die PR-Kampagne der Russen, die ihre Su-57E erstmals in Dubai vorführen, wäre die bestätigte Auslieferung des Export-Superfighters ein starkes Zusatzargument – könnte man damit doch der Furcht möglicher weiterer Kunden entgegenwirken, dass Russlands Luftfahrtindustrie nicht wie versprochen liefern kann. UAC-Chef Badecha sprach in diesem Zusammenhang auf der Dubai Airshow von einer weiter steigenden Nachfrage für russische Militärgüter und insbesondere für die Su-57E.

Das internationale Interesse an der Su-57 ist nach russischen Angaben weiter groß - bestätigte Käufer gibt es bis dato aber keine weiteren.
Russlands Superfighter wird weiter verbessert
Der Generakldirektor des Mutterkonzerns Rostec, Sergej Tschemesow, unterstrich diesen Trend bei einer Pressekonferenz in Dubai ebenfalls – verbunden mit der Aussage, man werde die Fähigkeiten der Su-57 auf Grundlage der beim Einsatz im Ukraine-Krieg gesammelten Erfahrungen weiter optimieren und verbessern. Details dazu nannte Tschemesow keine. Unklar bleibt in dem Zusammenhang des Weiteren, ob Russland sowohl für die eigene Luftwaffe als auch fürs Ausland inzwischen Su-57 mit dem neuen, maßgeschneiderten Triebwerk AL-51F1 (Produkt 30) ausliefert oder weiter auf das schwächere AL-41F1 zurückgreifen muss.
Auf der Dubai Airshow zeigt die russische Messedelegation an ihrem Stand immerhin ein Modell der Su-57 mit neuen, für Tarnkappeneigenschaften optimierten Schubdüsen. Inwiefern diese dem realen Produktionsstandard entsprechen, verrieten die Vertreter von Rostec und UAC aber nicht.





