Russlands Stealth-Kampfjet Su-57 debütiert in Südamerika: Superfighter am Zuckerhut

Suchoi Su-57 in Brasilien
Russlands Stealth-Kampfjet debütiert am Zuckerhut

Zuletzt aktualisiert am 31.03.2025

Wadim Badecha, Chef des russischen Flugzeugbau-Konsortiums UAC, strotzt aktuell vor Selbstvertrauen. Das Interesse an der Suchoi Su-57 sei international enorm, "die Warteschlange" für den neuen Fighter werde "immer länger." In feste Kaufverträge für die Exportversion Su-57E konnten die Russen dieses vorgebliche Interesse zwar bis jetzt nicht umwandeln, sieht man von einer Bestellung aus Algerien für zwölf bis 14 Exemplare ab. Aber die wachsende Präsenz des russischen Stealth-Kampfjets im Ausland – die Su-57 debütierte im November 2024 in China und Anfang dieses Jahres in Indien – zeugt von Russlands Bemühungen, das neue Fighter-Kronjuwel verstärkt in den Export zu bringen.

Nach den spektakulären Auftritten bei der Airshow China in Zhuhai und auf der Aero India in Bangalore schlagen die Russen mit der Su-57 nun im dritten BRICS-Partnerland auf – und zeigen die Exportversion des im NATO-Jargon "Felon" genannten Kampfjets vom 1. bis zum 4. April erstmals bei der brasilianischen Rüstungsmesse LAAD in Rio de Janeiro. Dort werden aus Russland neben der Su-57E auch die Flanker-Topversion Su-35S, das Transportflugzeug Iljuschin Il-76MD-90A sowie die Militärhubschrauber Mil Mi-171Sch und Kamow Ka-52 zu sehen sein. Panzer und Flugabwehrwaffen hat Russlands staatlicher Rüstungsexporteur Rosoboronexport, der den Messeauftritt auf der LAAD verantwortet, ebenfalls mit im Gepäck. Es ist die erste Teilnahme der russischen Rüstungsindustrie am Zuckerhut seit 2019.

Was hat Russland vor?

Die LAAD findet alle zwei Jahre statt und gilt als größte Fachmesse der Rüstungsbranche in Lateinamerika. Im Gegensatz zu den Shows in Zhuhai und Bangalore ist in Rio de Janeiro allerdings kein Flugprogramm geplant – weshalb auch die Präsenz der Su-57 in Brasilien auf ein rein statisch vorgeführtes Ausstellungsstück eingedampft wird. Ob der bislang für internationale Airshows stets herangezogene Prototyp T-50-4 derzeit überhaupt einsatzbereit wäre, ist ohnehin fraglich, da er im Februar nach seiner Rückkehr aus Indien und einem Abstecher in den Iran wohl einen technischen Defekt erlitt.

Für Russlands staatliche Exportagentur Rosoboronexport geht es in Rio de Janeiro vor allem darum, wieder einen Fuß in die Tür zum lateinamerikanischen Markt zu bekommen. Allen voran wenden sich die Russen nach eigener Aussage an das brasilianische Militär, haben aber "potenzielle Partner" aus anderen umliegenden Ländern genauso im Blick. Dass Brasilien – oder sonst ein Land in Lateinamerika – sich ernsthaft für eine Su-57-Bestellung begeistern könnte, ist aber wohl eher unwahrscheinlich. Aus politischen, vor allem aber aus finanziellen Gründen, dürfte ein großes Fighter-Shopping in Russland für die meisten Nationen der Region eher nicht infrage kommen – auch wenn Russland, wie bereits in Indien, mit Angeboten zu Technologie-Partnerschaft und Lizenzfertigung durchaus attraktive Konditionen bietet.