Stealth-Jäger rollt auf Kunststoff - Australien testet Matten für den Notfall

Stealth-Kampfflugzeug auf neuen Pfaden
Australien schickt die F-35 auf die Matte

Veröffentlicht am 29.11.2024

Was macht man, wenn im Ernstfall die Rollwege auf dem Fliegerhorst beschädigt sind? Zumindest in Australien kommen in diesem Fall spezielle Platten zum Einsatz – so wird aus einer Wiese in kürzester Zeit ein neuer Taxiway. Vor kurzem hat die Royal Australian Air Force einen zweiwöchigen Test des Dura-Base genannten Systems erfolgreich abgeschlossen. Dabei kam auch eine F-35A der No. 75 Squadron zum Einsatz.

Kunststoffmatte wird als Rollweg-Ersatz verlegt
Royal Australian Air Force

Matten halten C-17 aus

Die Versuche erfolgten auf der Basis in Tindal, Heimat der 75. Staffel und der mit der MQ-4C ausgestatteten 9. Staffel. Bei Dura-Base handelt es sich um Matten aus Polyethylen hoher Dichte, die ursprünglich für die Ölförder-Industrie entstanden. Sie ermöglichen auch auf lockeren Boden ein sicheres Arbeiten. Sie lassen sich ineinander verzahnt verlegen und bilden so eine stabile und kontinuierliche Oberfläche. Das Ingenieurkorps der US Army hatte das Produkt bereits 2007 erprobt und nachgewiesen, dass es sogar die Last eines C-17-Transporters aushält.

Royal Australian Air Force

USAF beteiligt

Die Matten eignen sich aber auch zur schnellen Erweiterung von entlegenen Flugfeldern, etwa in den nördlichen Gebieten Australiens. "Ein 2000 Quadratmeter großes Vorfeld wurde innerhalb weniger Tage gebaut und anschließend von einer F-35 der 75. Staffel erfolgreich getestet. Dies war der erste bekannte Einsatz von Dura-Base für ein Flugzeug der fünften Generation", sagte Bauleiterin Flying Officer Georgia Foristal von der 65 Airbase Recovery Squadron. Auch ein kleines Team der US Air Force war beteiligt.

B-52 nach Australien

Die im Norden des Landes gelegene Basis Tindal (320 Kilometer südöstlich von Darwin) wird derzeit auch im Hinblick auf die Verlegung von USAF-Maschinen ausgebaut. So entsteht ein neues Vorfeld für bis zu sechs B-52-Bomber. Die Erweiterung erfolgt mit US-Geldmitteln und soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.