Su-57 startet Flugtests mit Hyperschallwaffen

Stealth-Kampfjet
Su-57 startet Flugtests mit Hyperschallwaffen

Zuletzt aktualisiert am 18.02.2021

Eins ist schon mal sicher: Die Kinschal war es nicht. Was die Su-57 bei ihren, von RIA Nowosti gemeldeten, Testflügen im Waffenschacht Spazieren führte, muss deutlich kleiner ausfallen als die bereits bekannte Luft-Boden-Rakete Kh-47M2, genannt Kinschal, die Russland als Hyperschallwaffe bereits an der MiG-31 testete. Denn die Kh-47M2 misst in etwa sieben Meter – und ist damit viel zu groß für den Rumpfschacht der Su-57, der nur Bewaffnung bis zu einer Länge von gut vier Metern aufnehmen kann.

Kreml

Neue Luft-Boden-Rakete

Spekulationen darüber, was sich dann stattdessen bei den Tests im Inneren der Su-57 verbarg, sind damit Tür und Tor geöffnet. Denn auch RIA Nowosti nennt wenig Details – nur, dass die Rakete in der Tat "klein" sei und vor den Flugtests am Boden auf ihre Passgenauigkeit geprüft wurde. Mit anderen Worten: es scheint sich um eine maßgeschneiderte Waffe für die Su-57 zu handeln – klein genug, um im Waffenschacht des Stealth-Jets zu versinken und nach Abschuss den Feind am Boden zu bekämpfen. Denn immerhin mit dieser Information kann RIA Nowosti aufwarten: "Die neuen Waffen gehören zur Luft-Boden-Klasse und sollen vorrangig Ziele wie feindliche Luft- und Raketenabwehreinrichtungen, Radarstationen, Marschflugkörper und taktische ballistische Raketenwerfer treffen."

UAC

Schussversuche "in naher Zukunft"

Scharf geschossen wurde indes bisher nicht: Bei den Testflügen transportierte die Su-57 vorerst nur Dummy-Raketen, ohne Sprengkopf, Treibstoff und Antrieb – allerdings in Größe, Form und Gewicht identisch mit funktionsfähigen Pendants, wie es heißt. Auch ein aktiver Suchkopf und voll funktionsfähige Elektronik seien in den Raketen verbaut gewesen, "um die Schnittstelle der Munitionselektronik mit der Bordausrüstung des Trägerflugzeugs zu überprüfen", zitiert RIA Novosti einen Insider. Wie dieser weiter ausführte, sollen erste Schusstests mit der neuen Waffe "in naher Zukunft" folgen. Die Spekulationen über den Raketentyp könnten dann in die nächste Runde gehen.