Das hier wird die erste Boeing P-8A Poseidon für Deutschland

U-Boot-Jäger mit Verspätung
Das wird die erste Boeing P-8A Poseidon für Deutschland

Zuletzt aktualisiert am 05.04.2024

Boeing-Zulieferer Spirit Aerosystems in Wichita (Kansas) lud am 3. April zur Feierstunde ein. Anlass war die "Kiellegung" der ersten P-8A Poseidon für die Bundeswehr. Da Spirit seit jeher die Rümpfe aller 737-Versionen einschließlich der P-8A herstellt, liegen auch die Wurzeln der deutschen Poseidons in Wichita. Acht Exemplare des 737-Derivats für U-Boot-Jagd und Seefernaufklärung hat Deutschland bestellt, das erste geht jetzt in Produktion. Zu dem Premieren-Bauteil, das Spirit im Beisein von Vertretern der Deutschen Marine und des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr zeremoniell präsentierte, werden sich schon sehr bald viele weitere Baugruppen gesellen.

Patrick Zwerger

Lieferung erst 2025

Das geplante Lieferdatum im Oktober 2024 wird Boeing allerdings trotzdem reißen. Inzwischen geht man bei der Marine davon aus, die erste P-8A Anfang 2025 aus den USA zum Fliegerhorst Nordholz überführen zu können. Die Ausbildung der ersten deutschen Poseidon-Crews in den Staaten wird auf diesen Zeitplan abgestimmt. Angedacht ist, dass die erste frisch umgeschulte Besatzung den Überführungsflug an die Nordseeküste selbst übernimmt und zusammen mit dem neuen Flugzeug nach Deutschland zurückkehrt.

Ersatz für P-3C Orion

Die P-8A wird bei den Marinefliegern die Lockheed P-3C Orion ersetzen, von der aktuell noch zwei Exemplare im Einsatz stehen. Die Bundesregierung hatte zunächst fünf Poseidons geordert, die Bestellung später aber auf insgesamt acht Maschinen aufgestockt. Das Dienstende der letzten Orion-Turboprops ist für Ende 2025 vorgesehen. Bis dahin soll die Poseidon-Flotte möglichst voll einsatzbereit sein. Die P-3C werden ihrerseits in Portugal eine neue Heimat finden. Die portugiesischen Streitkräfte haben sechs der insgesamt acht deutschen Orions gekauft, die ersten Flugzeuge haben Nordholz bereits Richtung Süden verlassen.