Ohne funktionierenden Heckrotor als Drehmomentausgleich werden konventionelle Hubschrauber unkontrollierbar. Diesen Schwachpunkt scheinen die ukrainischen Streitkräfte auszunutzen, indem sie zunehmend Drohnen auf diesen Bereich steuern. Dabei nehmen es die einfachen, über die Kamera an Bord ferngesteuerten Fluggeräte (First Person View, FPV) auch mit schwer bewaffneten Kampfhubschraubern auf.
Angriff auf Mi-28
Ein in den sozialen Netzwerken veröffentlichtes Video zeigt eine Mil Mi-28 Havoc, die entsprechend angeflogen wird. Die Drohne zielt auf den Heckrotor. Kurz danach reißt die Verbindung ab, höchstwahrscheinlich aufgrund der Kollision mit dem Helikopter. Über den Ausgang der Attacke ist wie so oft nichts Gesichertes bekannt.
Mi-8 getroffen?
Angeblich soll der Drehflügler am 8. August während der Kursk-Offensive zur Notlandung gezwungen worden sein. Solche Angriffe sind keine Einzelfälle. Einige Quellen behaupten, mindestens eine russische Mi-8 sei auf diese Weise zum Absturz gebracht worden.
Gegenmaßnahmen
Zur Abwehr solcher Angriffe versuchen die Hubschrauberbesatzungen, die Steuersignale der Drohnen elektronisch zu stören. Ob die Flugkörper zusätzlich Sprengsätze tragen, ist ebenfalls nicht bekannt.
Einsatz auf beiden Seiten
Aber auch Russland setzt Drohnen im Kampf gegen ukrainische Hubschrauber ein. Auch hier sind die Ergebnisse zwar nicht nachprüfbar, aber auf jeden Fall offenbaren sie einen weiteren, militärischen Einsatzzweck von FPV-Drohnen, wie sie jedermann im Fachhandel kaufen kann.