Sie fliegt 3.000 km/h schnell und mehr als 20 Kilometer hoch, ist über als 40 Jahre alt, aber noch lange nicht am Ende: Die Mikojan-Gurewitsch MiG-31 gilt seit den frühen 80er-Jahren als unersetzlicher Stützpfeiler im Arsenal der russischen Luftstreitkräfte. Als reinrassiger Abfangjäger liegt ihre primäre Aufgabe im Schutz des heimischen Luftraums, wenngleich sie heute in Gestalt der Spezialversion MiG-31K, bestückt mit der Hyperschall-Lenkwaffe Kinschal, auch Angriffsaufgaben übernimmt.

MiG-31 zurück im Dienst
Vier Jahrzehnte im Dienst gehen aber auch an einem Titan-beplankten Schlachtross wie der MiG-31 nicht spurlos vorüber. Bereits seit 2007 läuft deshalb im Flugzeugwerk Sokol in Nischni Nowgorod, dort wo einst auch der Serienbau der MiG-31 erfolgte, ein Modernisierungsprogramm. Sämtliche im Dienst stehenden "Foxhounds", so der NATO-Codename des Jets, erhalten im Zuge dessen eine umfassende Frischzellenkur, sowie ein Upgrade auf den neuen Standard MiG-31BM. Namentlich geht es um 114 Flugzeuge, die Russland auf diese Weise fit für die kommenden Einsatzjahre macht. Der staatliche Rüstungskonzern Rostec meldet nun, man habe dem russischen Militär eine weitere Charge aufgefrischter und aufgerüsteter MiG-31 übergeben.

Neues Radar, neue Möglichkeiten
Um wie viele Exemplare es sich bei der "Charge" handelt, präzisierte Rostec nicht, aber die Flugzeuge seien bereits wieder an ihre Einsatzflugplätze zurückgekehrt. Dort fliegen sie in Zukunft mit neuen LCD-Bildschirmen in den Cockpits, auf denen die Besatzungen Taktik-, Navigations-, Radar- und andere Informationen angezeigt bekommen. In der Nase der zum BM-Standard konvertierten MiG-31 arbeitet außerdem das hochmoderne Zaslon-AM-Radar. Es versetzt die Kampfjets in die Lage, sechs Luftziele gleichzeitig zu bekämpfen und bis zu 24 Luftziele zu verfolgen. Die Reichweite des Radars beträgt 320 Kilometer – und dank der Rakete R-37M kann die MiG-31BM gegnerische Flugzeuge über 280 Kilometer hinweg bekämpfen.
MiGs im Jungbrunnen
Laut Sokol erhöht sich die Kampfkraft der MiG-31 durch die Modernisierung "um das Dreifache." Hinzu kommen lebensverlängernde Maßnahmen für die Zelle, die sich auf individuell anfallende Reparaturen und den Austausch verschlissener Komponenten konzentrieren. So ersetzen die Sokol-Techniker vor Ort sämtliche Gummidichtungen, die Verkabelung sowie die Cockpithauben der ihnen anvertrauten Jets und überprüfen jede einzelne MiG auf Korrosion. Je nach Zustand des Flugzeugs müsse man dann zwischen 15 und 50 Prozent der Zelle austauschen, heißt es seitens Sokol. Neu verbaute Komponenten kämen generell "zu 99,9 Prozent" aus Russland, während die alten Pendants zum Teil in früheren Sowjetrepubliken gefertigt wurden, die heute nicht mehr Teil der Russischen Föderation sind. Der für sämtliche Arbeiten notwendige Werksaufenthalt soll pro Flugzeug etwa ein Jahr betragen.