Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte die US Air Force versucht, die 32 Exemplare des älteren Standards Block 20 loszuwerden. Sie fliegen derzeit nur zu Trainingszwecken, da sie nicht über die neueren Systeme der Einsatzflotte verfügen. Theoretisch ließen sie sich aktualisieren, aber nur mit erheblichem Aufwand. Angesichts des als gering angesehenen taktischen Nutzens sind die ebenfalls sehr hohen Betriebskosten der Jets den Generälen ein Dorn im Auge. Sie wollen die nötigen Mittel für den Betrieb dieser Raptors lieber in Upgrades der aktuellen F-22-Flotte stecken. Diese hätte laut USAF-Beschaffungschef Andrew Hunter "höchste Priorität" für die nahe Zukunft.
Jets kosten Milliarden
Aber auch dieser Kniff scheint nicht zu ziehen, denn der Kongress bleibt bei seinem Außerdienststellungsverbot. Bei den letzten Budget-Verhandlungen hatte die USAF noch verlauten lassen, die Einsparungen der Entwicklung des Nachfolgers im NGAD-Programm zukommen lassen zu wollen (Next Generation Air Dominance). Ursprünglich ist die Außerdienststellung der Jets für das Jahr 2028 geplant. Der aktuelle Budget-Entwurf des Pentagon sieht aber die Ausmusterung für das fiskalische Jahr 2025 vor, das am 1. Juli 2024 beginnt. Damit wäre eine Einsparung in Höhe von rund 1,6 Milliarden Dollar möglich.
Keine Chance im Kongress?
Die Politiker sehen jedoch weiterhin einen Nutzen in den abgespeckten Flugzeugen und befürchten einen Engpass bei den Abfangjägern im Fall eines frühzeitigen Endes der Block-20-Vertreter. Damit bliebe den ungeliebten Fightern zunächst ein unwürdiges Ende als Ersatzteilspender erspart. Vielleicht lässt sich die Air Force ja auch zu einem Update hinreißen – sollten denn genügend Gelmittel vorhanden sein. Das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen: Die Verabschiedung des Haushalts könnte sich bis Herbst hinziehen.