Erst zwölf, dann nochmal 15: Für Boeings KC-46 Pegasus gestaltet sich der Jahresauftakt fulminant. Nachdem die US Air Force am 13. Januar bereits ein Dutzend neuer Exemplare bestellte, gab es Mitte der vergangenen Woche noch eine Order obendrauf: Mit den 15 zusätzlich beauftragten Flugzeugen erhöht sich der perspektivische Gesamtbestand der Pegasus-Flotte in der US-Luftwaffe auf 94 Maschinen. 42 hat Boeing bereits ausgeliefert. Den Auftragswert des jüngsten Deals beziffert Boeing mit 2,1 Milliarden US-Dollar (1,73 Milliarden Euro).
"Mobilfunkmast am Himmel"
Doch die KC-46 soll in künftigen Einsatzszenarien nicht nur als Tanker herhalten. Der Großraum-Zweistrahler, der sich ebenso als Frachter und Truppentransporter sowie als fliegendes Lazarett verwenden lässt, könnte auf dem "Schlachtfeld des 21. Jahrhunderts" auch zur interaktiven Vernetzung der Einsatzverbände beitragen: "Wie ein Mobilfunkmast am Himmel versorgt die KC-46 Luftstreitkräfte mit Daten, die erforderlich sind, um den Entscheidungsvorteil aufrechtzuerhalten", erklärt Boeing dazu in einer Mitteilung. Bereits Mitte Januar hatte der Flugzeugbauer für die KC-46 "neue Fähigkeiten und operative Flexibilität" versprochen – jedoch ohne diese "neuen Fähigkeiten" zu spezifizieren.

Pegasus soll "mitwachsen"
Für Jamie Burgess, Pegasus-Programmdirektor bei Boeing, ist die "Anpassungsfähigkeit" der KC-46 denn auch ein zentraler Faktor des nach wie vor mit Pannen behafteten Tanker-Programms: "Wir wissen, dass unsere Kunden die Art und Weise, wie sie in der modernen Zeit kämpfen und gewinnen, verändern müssen. Deshalb konzentriert sich Boeing darauf, sicherzustellen, dass die KC-46 mitwächst und sich mit ihnen verändert", so Burgees.