Hier "schlüpfen" Tschechiens erste AH-1Z Viper-Kampfhubschrauber

Neue Kampfhubschrauber
Hier „schlüpfen“ Tschechiens erste AH-1Z Viper

Zuletzt aktualisiert am 27.07.2023

Tschechien wirft seine sowjetischen Hubschrauber aus der Armee. Nicht nur den Mil-Kampfhubschraubern geht es an den Kragen. Auch die Mi-17-Unterstützungshelikopter, die wie die Mi-24 und Mi-35 auf der 22. Taktischen Luftwaffenbasis in Náměšť stationiert sind, sollen zeitnah in Pension gehen. Sie werden durch zehn Bell UH-1Y Venom ersetzt. Die tschechische Regierung hat nach eigenen Angaben bereits vier ausgemusterte Mi-24 an die Ukraine übergeben – und sich mit dieser Geste einen fetten Rabatt für die neuen US-Hubschrauber gesichert: Ganze acht ihrer 20 neuen Hubschrauber – sechs AH-1Z und zwei UH-1Y – erhalten die Tschechen geschenkt. Allerdings handelt es sich bei diesen Gratisexemplaren um (voll einsatzfähige) Gebrauchthubschrauber.

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Ankunft per C-17-Transport

Die erste fabrikneue AH-1Z im Tarnkleid der tschechischen Luftstreitkräfte hob bereits Anfang Mai auf dem Bell Amarillo Assembly Center im US-Bundesstaat Texas zum Erstflug ab. Inzwischen weilt sie in ihrer neuen Heimat: Im Paket mit einer zweiten Viper traf das Premierenexemplar am späten Mittwochvormittag auf dem Stützpunkt Náměšť ein. Die beiden Kampfhubschrauber waren zuvor in den USA in den Frachtraum einer Boeing C-17 der US Air Force verladen worden – zusammen mit mehreren Kisten Ausrüstung und einem Expertenteam, das den tschechischen Soldaten in den kommenden Wochen beim Zusammenbau der teilzerlegten Helikopter helfen und ihnen den Übergang auf das neue Einsatzmuster möglichst leicht machen soll. Im August sollen zudem US-amerikanische Ausbilder nach Náměšť verlegen, damit das Pilotentraining vor Ort zum 1. September starten kann.

Schritt ins 21. Jahrhundert

Tschechiens Verteidigungsministerin Jana Černochová feierte die Ankunft der beiden ersten Viper-Kampfhubschrauber als "bedeutenden Moment für die Modernisierung" des tschechischen Militärs, der die Hubschrauberstaffeln "ins 21. Jahrhundert" führe. Der Wechsel auf eine "moderne westliche Plattform, bereitgestellt von einem wichtigen Verbündeten", beseitige Tschechiens Abhängigkeit von russischer Technologie. Für die AH-1Z hat Tschechien neben den Helikoptern selbst auch ein umfangreiches Waffenpaket bestellt – bestehend aus Hellfire-Panzerabwehrraketen, weiteren Luft-Boden-Lenkwaffen sowie ungelenkten Hydra-Raketen und Munition für die 20-Millimeter-Bordkanone der Viper.