Firefly Aerospace hat die letzten Daten seines Mondlanders Blue Ghost am 17. März um 0.15 Uhr MEZ empfangen, wie das US-Unternehmen am Montag mitteilte. Damit endet die Blue Ghost Mission 1, auch Ghost Riders in the Sky genannt, wie geplant nach etwas mehr als 14 Tagen auf dem Mond. Blue Ghost war am 2. März erfolgreich im Mare Crisium gelandet. Es war erst die zweite erfolgreiche Mondlandung eines kommerziellen Unternehmens.
Die Mission habe 100 Prozent ihrer Ziele erreicht, heißt es in einer Pressemitteilung. "Nach einer reibungslosen Mondlandung ging das Firefly-Team sofort in den Oberflächenbetrieb über, um sicherzustellen, dass alle zehn NASA-Nutzlasten während des Mondtages so viel wie möglich forschen konnten", so Jason Kim, CEO von Firefly Aerospace.
Die Blue Ghost Mission 1 fand im Rahmen der NASA-Intitiative "Commercial Lunar Payload Services" (CLPS) statt. Zu den Nutzlasten der NASA zählten unter anderem LuGRE, ein System, das Signale von GPS und Galileo empfangen und bis zur Mondoberfläche verfolgen konnte, der Mond-Retroreflektor NGLR (Next Generation Lunar Retroreflector), der Laserimpulse von Sternwarten auf der Erde reflektierte, wodurch Wissenschaftler die Form des Mondes und seine Entfernung von der Erde präzise messen konnten, RadPC, einen strahlungsresistenten Computer, sowie das Kamerasystem SCALPSS (Stereo Cameras for Lunar Plume-Surface Studies), das während des Abstiegs zur Mondoberfläche und der Landung Aufnahmen machte und Erkenntnisse darüber lieferte, welche Auswirkungen der Abgasstrahl des Landers auf den Mondboden hat.
Fünf Stunden Betrieb in der Mondnacht
Während der 14 Tage übertrug Blue Ghost mehr als 119 GB an Daten zur Erde, darunter 51 GB Forschungs- und Technologiedaten, was deutlich mehr als gefordert war, so Firefly. Blue Ghost machte zudem hochauflösende Aufnahmen von einer Sonnenfinsternis am 14. März und einem lunaren Sonnenuntergang am 16. März. Die Daten sollen der NASA darüber Aufschluss geben, ob Mondstaub aufgrund von Sonneneinflüssen schwebt und ein Leuchten am Mondhorizont erzeugt, das von Eugene Cernan auf Apollo 17 vermutet und beobachtet wurde. Nach dem Sonnenuntergang war Blue Ghost fünf Stunden lang in der Mondnacht in Betrieb und nahm weiterhin Bilder auf, um zu messen, wie sich das Staubverhalten nach Sonnenuntergang verändert.
"Dieses Team schafft es immer wieder, fast unmögliche Leistungen leicht aussehen zu lassen, aber es gibt keine einfache Mondlandung, schon gar nicht beim ersten Versuch", so Will Coogan, Blue-Ghost-Chefingenieur bei Firefly Aerospace. Firefly bereitet sich derweil schon auf die zweite Mondmission Blue Ghost Mission 2 vor, die 2026 starten soll. Geplant ist dann eine Landung auf der Mondrückseite. Dabei soll erstmals das Raumfahrzeug Elytra Dark zum Einsatz kommen, das einen Blue-Ghost-Lander und den Lunar-Pathfinder-Satellit der europäischen Raumfahrtagentur ESA im Mondorbit aussetzt. Elytra Dark selbst soll im Mondorbit bleiben und unter anderem Langstreckenkommunikation ermöglichen.