Nova-C-Lander setzt auf dem Mond auf

Erste erfolgreiche Mondlandung eines Unternehmens
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Nova-C-Lander setzt auf dem Mond auf

© Intuitive Machines

Intuitive Machines ist am frühen Freitagmorgen die erste US-amerikanische Mondlandung seit Ende des Apollo-Programms 1972 gelungen.

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Intuitive Machines hat als erstes Unternehmen ein Raumfahrzeug erfolgreich auf dem Mond gelandet. Der Nova-C-Lander "Odysseus" ist am Freitag um 0.23 Uhr MEZ in der Nähe des Malapert-A-Kraters am Mondsüdpol aufgesetzt. "Odysseus hat ein neues Zuhause", teilte Intuitve Machines auf X (ehemals Twitter) mit. Es dauerte rund 15 Minuten nach der Landung, bis ein zunächst nur schwaches Signal empfangen werden konnte. Das Unternehmen meldete schließlich um 2.25 Uhr, dass der Lander aufrecht stehe und beginne, Daten zu senden. "Odysseus" soll nun sieben Tage lang in Betrieb bleiben und wissenschaftliche Daten liefern.

Die Mission IM-1 ist die zweite unter dem CLPS-Programm der NASA (Commercial Lunar Payload Services). Die NASA beauftragt im Rahmen des Programms US-amerikanische Unternehmen damit, wissenschaftliche Nutzlasten und neue Technologien zur Vorbereitung künftiger bemannter Artemis-Missionen zum Mond zu bringen. Intuitive Machines erhielt den NASA-Auftrag 2019, er hat einen Wert von 118 Millionen US-Dollar. Die erste CLPS-Mission war die fehlgeschlagene "Peregrine Mission One" von Astrobotic im Januar.

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Mit dem Vorhaben einer Mondlandung ist nicht nur Astrobotic gescheitert, auch das japanische Unternehmen ispace (April 2023) und die israelische Firma SpaceIL (April 2019) haben es nicht geschafft. Selbst staatliche Organisationen sind nicht gefeit vor einem Misserfolg: Im August 2023 stürzte die russische Mondsonde Luna-25 ab.

Zwölf Nutzlasten an Bord

Der 4,3 Meter hohe Nova-C-Lander hat zwölf Nutzlasten an Bord, davon sechs der NASA. Dazu gehören ein Navigations-Doppler-Lidar (NDL) zur genauen Messung von Geschwindigkeit und Höhe, der Lunar Node 1 Navigation Demonstrator (LN-1), eine Art Funkfeuer, das die Navigation von autonomen Raumfahrzeugen erleichtern soll, sowie das Experiment SCALPSS (Stereo Cameras for Lunar Plume-Surface Studies), das mithilfe von vier Kameras Aufnahmen von der Interaktion des Triebwerksabgasstrahls mit der Mondoberfläche macht. Unter den kommerziellen Nutzlasten befinden sich eine Skulptur des US-amerikanischen Künstlers Jeff Koons sowie ein High-Tech-Isolationsstoff von Columbia.

"Odysseus" war am 15. Februar mit einer Falcon 9 vom Kennedy Space Center in Florida gestartet. Am 16. Februar zündete das Flugkontrollteam von Intuitive Machines erstmals das mit Flüssigmethan und Flüssigsauerstoff betriebene Haupttriebwerk. Das Manöver umfasste den 21 Sekunden langen Betrieb mit vollem Schub sowie ein Herunterdrosseln, wie es für die Mondlandung nötig ist. Am 18. Februar wurde das Triebwerk ein zweites Mal gezündet, um eine erste geplante Bahnkorrektur durchzuführen. Ein zweites geplantes Bahnkorrekturmanöver fand am 20. Februar statt.

Einen Tag vor der Landung, am 21. Februar, zündete "Odysseus" erneut sein Triebwerk, diesmal für 408 Sekunden, um in eine Mondumlaufbahn in rund 92 Kilometern Höhe einzutreten. Vor Beginn der Landesequenz am Donnerstag hatte das Intuitive-Machines-Team beschlossen, den Lander noch einen zusätzlichen Orbit fliegen zu lassen und die Landung um zwei Stunden zu verschieben. Man habe festgestellt, dass die Laser-Entfernungsmesser auf dem Lander nicht richtig funktionierten.

Über den gesamten Flugverlauf war der Lander nach Angaben von Intuitive Machines in einem "exzellenten Zustand", das Unternehmen hatte nur mit kleineren Software-Problemen zu tun, die aber schnell gelöst werden konnten.

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