Der sogenannte Ariane-6-Zentralkörper für die kombinierten Tests, bestehend aus Haupt- und Oberstufe, ist am neuen Startplatz ELA-4 angekommen. Das teilte Arianegroup am Dienstag mit.
Zuvor hatte das Bauteil die 800 Meter Meter lange Strecke von der Montagehalle bis zum Startplatz in horizontaler Lage zurückgelegt. Die Fahrt mit vier fahrerlosen Transportfahrzeugen dauerte 20 Minuten. Die Ariane 6 wird anders als ihre Vorgängerin Ariane 5 horizontal montiert. Das soll die Produktion effizienter machen.
Anschließend wurde das Kernstück von zwei fahrerlosen Transportfahrzeugen und einem Portalkran aufgerichtet. Danach war noch eine 180-Grad-Drehung nötig, um den Anschluss an die Befüllungs- und Entleerungsvorrichtungen der Startrampe zu ermöglichen.
Simulierter Raketenstart
Nun werden Haupt- und Oberstufe mit den vier Feststoffboostern zu einer Ariane-64-Konfiguration verbunden. Zum Einsatz kommen dabei drei Attrappen und das erste Modell des ESR-Boosters (Equipped Solid Rocket) der Ariane 6, das mit dem Flugmodell identisch ist. Der Treibstoff ist während der kombinierten Tests nach Angaben von Arianegroup inaktiv.
Im nächsten Schritt wird noch die Composite-Struktur auf den Zentralkörper montiert. Sie besteht im Wesentlichen aus der Nutzlastverkleidung und der Nutzlast.
Im Rahmen der kombinierten Tests sollen alle Schnittstellen, die Kommunikation zwischen Ariane 6 und der Startrampe, aber auch Flug- und Kontroll-Softwareprogramme sowie die Befüllung und Entleerung der Tanks erprobt werden. Nach Befüllung der Bei den Tests wird das Vulcain-2.1-Triebwerk der Hauptstufe gezündet – ohne dass die Rakete abhebt. Dabei dient der Startplatz erstmals als Prüfstand.
Parallel dazu werden die Testzündungen einer kompletten Ariane-6-Oberstufe auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen in Deutschland vorbereitet. Die Tests in Kourou und Lampoldshausen sind wichtige Schritte mit Blick auf den Erstflug der Ariane 6, der vermutlich 2023 stattfinden wird.