Am Donnerstag soll eine Falcon 9 den Nova-C-Lander von Intuitive Machines auf den Weg zum Mond bringen.
Der Mond ist dieser Tage ein begehrtes Ziel, doch eine kontrollierte und weiche Landung auf dem Erdtrabanten ist kein leichtes Unterfangen. Allein im Januar gab es zwei Mondmissionen, von denen nur eine glückte. Dem japanischen Mondlander SLIM der Raumfahrtagentur JAXA gelang eine Präzisionslandung, allerdings kam er wegen eines Triebwerksausfalls anders als geplant auf der Mondoberfläche zum Stehen und konnte zunächst keinen Solarstrom erzeugen. Am Ende war die Mission aber doch noch erfolgreich. Anders die kommerzielle "Peregrine Mission One" der US-Firma Astrobotic. Wenige Stunden nach dem Start gab es Probleme mit der stabilen Ausrichtung des Mondlanders Peregrine. Der Grund dafür war ein Treibstoffleck. Schnell war klar, dass eine Landung auf dem Mond nicht möglich sein würde. Schließlich wurde Peregrine nach zehn Flugtagen gezielt in der Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht.
Am Donnerstag, 15. Februar, will nun das nächste US-Unternehmen zu einer Mondmission inklusive Landung im Malapert-A-Krater in der Nähe des Mondsüdpols aufbrechen. Intuitive Machines schickt mit einer Falcon 9 von SpaceX seinen Mondlander Nova-C "Odysseus" auf den Weg zum Erdtrabanten. Der Start ist für Donnerstag um 7.05 Uhr MEZ vom Launch Complex 39 des Kennedy Space Center in Florida geplant. Eigentlich hätte die Mission IM-1 bereits am Mittwoch abheben sollen, allerdings brach SpaceX den Startversuch wegen Temperaturschwankungen des Treibstoffs beim Betanken des Mondlanders ab.
Die IM-1-Mission ist, wie schon die "Peregrine Mission One", Teil des "Commercial Lunar Payload Services"-Programms (CLPS) der NASA. Dabei werden US-Unternehmen beauftragt, Nutzlasten zur Vorbereitung bemannter Artemis-Missionen zum Mond zu bringen.
Zwölf Nutzlasten an Bord
Der Lander des 2013 gegründeten Unternehmens Intuitive Machines ist 4,3 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,6 Metern (mit Landebeinen 4,6 Meter). Angetrieben wird er von einem 3D-gedruckten Haupttriebwerk, das mit Flüssigmethan und flüssigem Sauerstoff betrieben wird. "Odysseus" wiegt 675 Kilogramm, davon maximal 130 Kilogramm Nutzlast.
Zu den Nutzlasten gehören sechs Instrumente der NASA, darunter SCALPSS (Stereo Cameras for Lunar Plume-Surface Studies). Dabei handelt es sich um vier Kameras, die Aufnahmen von der Interaktion des Abgasstrahls des Triebwerks mit der Mondoberfläche machen soll. Hinzukommen sechs kommerzielle Nutzlasten, darunter eine Skulptur des US-amerikanischen Künstlers Jeff Koons sowie ein High-Tech-Isolationsstoff von Columbia.
Nova-C soll am Donnerstag, 22. Februar, auf dem Mond aufsetzen. Es wäre die erste kommerzielle Mondlandung. Zuvor waren neben Astrobotic im vergangenen Jahr das japanische Unternehmen ispace und 2019 die israelische Firma SpaceIL mit dem Vorhaben gescheitert.
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