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Geldnot und Entlassungen: Virgin Orbit ist insolvent

    Geldnot und Entlassungen
    Virgin Orbit meldet Insolvenz an

    Nach dem jüngsten Fehlstart in England droht Virgin Orbit das Aus. Nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet.

    Virgin Orbit meldet Insolvenz an
    Foto: Virgin Orbit/ G. Robinson

    Virgin Orbit hat am Dienstag in den USA einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt. Der Verkauf des Unternehmens soll nun vorangetrieben werden.

    "Obwohl wir große Anstrengungen unternommen haben, um unsere Finanzlage in Ordnung zu bringen und zusätzliche Finanzierungen zu sichern, müssen wir letztendlich das tun, was das Beste für das Unternehmen ist. [...] Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir, dass der Chapter-11-Prozess den besten Weg darstellt, um einen effizienten und wertmaximierenden Verkauf zu identifizieren und abzuschließen", so Dan Hart, CEO von Virgin Orbit.

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    Großteil der Mitarbeiter entlassen

    Das US-Raumfahrtunternehmen hatte am 30. März angekündigt, rund 675 Mitarbeiter zu entlassen. Das entspricht nach Angaben von Virgin Orbit etwa 85 Prozent der Belegschaft. Der Stellenabbau sei nötig "um die Ausgaben angesichts der Unfähigkeit des Unternehmens, eine sinnvolle Finanzierung zu sichern, zu reduzieren", heißt es in einem Statement.

    Schon Mitte März hatte Virgin Orbit eine Betriebspause eingelegt und fast alle Mitarbeiter beurlaubt, um währenddessen neue Gelder aufzutreiben. Nach einer Woche waren wieder einige Mitarbeiter zurückgeholt worden, um die nächste LauncherOne-Mission vom Mojave Air and Space Port in Kalifornien vorzubereiten.

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    Fehlstart im Januar

    Virgin Orbit hat eine modifizierte Boeing 747-400 als fliegende Raketenstartplattform für seine leichte zweistufige Trägerrakete LauncherOne betrieben. Die 21 Meter lange Rakete kann Nutzlasten bis zu 500 Kilogramm ins All bringen. Der letzte Startversuch vom Spaceport Cornwall im Südwesten Englands am 9. Januar ging allerdings schief, LauncherOne erreichte seinen Zielorbit nicht. Grund dafür war laut Untersuchungen ein loser Treibstofffilter in der Oberstufe, der zur vorzeitigen Triebwerksabschaltung führte. Die Mission "Start Me Up" war der erste Start außerhalb der USA.

    Der Fehlstart stürzte das 2017 gegründete Unternehmen, das zur Virgin Group des britischen Milliardärs Richard Branson gehört, vollends in die Krise. Das Geld war bereits in den Monaten zuvor zur Neige gegangen, nach dem Misserfolg war es aber schwierig, neue Investoren zu überzeugen.

    Virgin Orbit hat zwischen Mai 2020 und Januar 2023 sechs Missionen durchgeführt. Zwei davon waren zwei Fehlstarts, darunter der Erstflug von LauncherOne am 25. Mai 2020.

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    Erscheinungsdatum 05.05.2023