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Erster Raketenstart von Cornwall aus gescheitert

    LauncherOne verfehlt Zielorbit
    Erster Raketenstart von Cornwall aus gescheitert

    Eine Anomalie der zweistufigen Rakete von Virgin Orbit beendete die Mission vorzeitig.

    Erster Raketenstart von Cornwall aus gescheitert
    Foto: Virgin Orbit

    Es sollte ein historisches Ereignis werden: Das US-Unternehmen Virgin Orbit wollte am Montagabend die erste orbitale Trägerrakete von britischem Boden aus starten. Der Start vom neuen Spaceport Cornwall in der Nähe von Newquay aus gelang zwar, allerdings erreichte die von einem Flugzeug aus abgeworfene LauncherOne ihren Zielorbit in einer niedrigen Erdumlaufbahn nicht.

    "Irgendwann während des Zündens des Triebwerks der zweiten Stufe und als die Rakete mit einer Geschwindigkeit von mehr als 11.000 Meilen pro Stunde (rund 17.700 km/h) unterwegs war, kam es zu einer Anomalie im System, die die Mission vorzeitig beendete", so Virgin Orbit in einer Pressemitteilung. Zunächst hatte das Unternehmen getwittert, dass LauncherOne einmal mehr erfolgreich den Erdorbit erreicht habe. Der Tweet wurde später gelöscht.

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    Es war die erste von bislang fünf kommerziellen Mission zwischen Januar 2021 und Juli 2022, die nicht den genauen Zielorbit erreicht hat. "Wir werden unermüdlich daran arbeiten, die Art des Fehlers zu verstehen, Korrekturmaßnahmen zu ergreifen und in den Orbit zurückzukehren, sobald wir einen vollständigen Untersuchungs- und Missionssicherungsprozess abgeschlossen haben", so Dan Hart, CEO von Virgin Orbit. Der Erstflug von LauncherOne im Mai 2020 war ebenfalls ein Fehlstart. Damals schaltete das Triebwerk der ersten Stufe zu früh ab.

    Erster LauncherOne-Start außerhalb der USA

    LauncherOne kann kleine Satelliten bis zu 500 Kilogramm transportieren. Die zweistufige, 21 Meter lange Trägerrakete wird von der modifizierten Boeing 747-400 "Cosmic Girl" auf eine Höhe von rund zehn Kilometern gebracht und dort ausgeklinkt.

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    Nach vier Sekunden freiem Fall zündet das Triebwerk der ersten Stufe. Wenn der Treibstoff alle ist, wird die erste Stufe abgetrennt. Je nach Mission führt das Triebwerk der zweiten Stufe auf einer Höhe von 500 bis 1200 Kilometer eine Reihe von Zündungen durch, um einen zirkularen Orbit zu erreichen. Dann öffnet sich die Nutzlastverkleidung und die Satelliten werden ausgesetzt. Bislang war das Trägerflugzeug immer vom kalifornischen Mojave Air and Spaceport aus gestartet.

    Die Mission "Start Me Up" sollte neun Kleinsatelliten von sieben Kunden ins All befördern, darunter kommerzielle und Regierungsnutzlasten verschiedener Länder sowie zwei britisch-amerikanische CubeSats. Die Mission wurde gemeinsam von Virgin Orbit, der britischen Raumfahrtagentur UKSA, dem Cornwall Council und der Royal Air Force durchgeführt. Der Spaceport Cornwall erhielt erst im November 2022 die entsprechende Lizenz der britischen Luftfahrtbehörde (CAA), Ende Dezember gab die CAA auch Virgin Orbit die Starterlaubnis.

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