Modifizierte Boeing 747SP
SOFIA kommt ins Museum

Am Dienstag soll das fliegende Teleskop seinen letzten Flug antreten – ins Pima Air & Space Museum in Tucson, Arizona.

SOFIA kommt ins Museum
Foto: Patrick Zwerger

Das fliegende Teleskop SOFIA (Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy) wird nach seiner Ausmusterung Ende September künftig im Pima Air & Space Museum in Tucson, Arizona, zu sehen sein. Die modifizierte Boeing 747SP wird nach Angaben der NASA am 13. Dezember ihren letzten Flug vom Armstrong Flight Research Center in Palmdale, Kalifornien aus absolvieren.

"Die SOFIA-Mission hat ein starkes Inspirationspotenzial, von ihren Entdeckungen des Unbekannten in unserem Universum über die technischen Errungenschaften, mit denen neue Wege beschritten wurden, bis hin zur internationalen Zusammenarbeit, die alles möglich gemacht hat", so Paul Hertz, Senior Advisor für die Wissenschaftsmissionsdirektion im NASA-Hauptquartier in Washington. "Wir freuen uns, dass SOFIA weiterhin eine vielfältige neue Generation von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Entdeckern ansprechen wird."

Unsere Highlights

Derzeit werden vom Pima Air & Space Museum Pläne entwickelt, wann und und welcher Form SOFIA der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Auf jeden Fall wird sich das fliegende Teleskop in bester Gesellschaft wiederfinden, denn weitere bekannte NASA-Flugzeuge sind in Tucson ausgestellt, darunter die erste Super Guppy, die Teile der Saturn V für die Apollo-Missionen befördert hat, sowie das frühere Parabelflugzeug KC-135 "Weightless Wonder V", auch "Vomit Comet" (Kotzkomet) genannt. Das Museum in Tucson gehört zu den größten Luft- und Raumfahrtmuseen der Welt. Es verfügt über sechs Hangars, eine eigene Restaurationswerkstatt, gut 32 Hektar Außenfläche und mehr als 425 Flugzeuge.

Sponsored

Horrende Betriebskosten führten zum Aus

Ende April 2022 hatten die beiden SOFIA-Betreiber, die NASA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), beschlossen, den Flugbetrieb einzustellen. Der Grund dafür waren die hohen jährlichen Betriebskosten von rund 86 Mio. US-Dollar (etwa 81,6 Mio. Euro).

Deutschland hatte das weltweit einzigartige 2,7-Meter Teleskop zugeliefert, das in den Rumpf von SOFIA eingebaut ist. Die NASA hatte den gebrauchten Passagier-Jet 1997 gekauft und für den Einbau des Teleskops modifizieren lassen. Die US-Raumfahrtbehörde war zudem für den Betrieb des Flugzeugs von seinem Heimat-Airport Palmdale aus zuständig.

"Infrarotastronomie wird bei der NASA weitergehen, vor allem mit dem James-Webb- Weltraumteleskop", so Hertz. "Aber die vielfältigen Beiträge von SOFIA zur Wissenschaft haben bereits ihre Spuren hinterlassen." Mithilfe von SOFIA wurden beispielsweise erstmals Wasservorkommen auf der sonnenbeschienenen Oberfläche des Mondes bestätigt und die erste Molekülart entdeckt, die sich jemals im Universum gebildet hat.

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.

SOFIA hat seit Beginn des Regelbetriebs 2014 jährlich rund 100 wissenschaftliche Flüge absolviert. Nach Angaben der NASA wurden in den acht Einsatzjahren Daten von insgesamt 732 Nächten erhoben. Sie sollen öffentlich zugänglich gemacht werden, um auch in Zukunft noch für die Forschung genutzt werden zu können.

Die aktuelle Ausgabe
FLUGREVUE 04 / 2023

Erscheinungsdatum 06.03.2023

Abo ab 51,99 €