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Roskosmos schickt unbemannte Sojus-Kapsel zur ISS

    Nach Leck an Sojus MS-22
    Roskosmos schickt unbemannte Sojus-Kapsel zur ISS

    Das Raumschiff soll die beschädigte Sojus MS-22 ersetzen und drei Astronauten zur Erde zurückbringen.

    Roskosmos schickt unbemannte Sojus-Kapsel zur ISS
    Foto: RKK Energija

    Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos will die Sojus MS-23 früher als geplant und noch dazu unbemannt zur Internationalen Raumstation ISS schicken. Grund dafür ist ein Leck an der Kühlung der Sojus MS-22, das Mitte Dezember 2022 entdeckt wurde.

    Roskosmos-Ingenieure haben nach Untersuchungen beschlossen, dass die Sojus MS-22 unbemannt zur Erde zurückkehren soll. Denn wegen des Verlusts an Kühlmittel sei das Raumschiff nicht mehr in der Lage, die Temperatur herunterzuregeln. Während des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre könne es im Inneren der Kapsel bei hoher Luftfeuchtigkeit mehr als 40 Grad Celsius heiß werden, so Sergei Krikalew, Leiter der bemannten Raumfahrtprogramme bei Roskosmos in einer Pressekonferenz am 11. Januar.

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    NASA TV
    Ein Screenshot aus einer Liveübertragung von NASA TV zeigt, wie Kühlmittel der Sojus MS-22 ins All austritt.

    Wie rettet sich die ISS-Besatzung im Notfall?

    Nach Angaben der NASA könne die Sojus MS-22 jedoch bei einem Notfall auf der ISS als Rettungsraumschiff genutzt werden. Die US-Raumfahrtbehörde führt nach eigenen Angaben Gespräche mit SpaceX über die Möglichkeit, die Crew-5-Dragon für mehr als vier Astronauten zu nutzen, sollte es einen Notfall an Bord der ISS geben, bevor die Sojus MS-23 ankommt.

    Roskosmos plant den Start des Ersatzraumschiffs Sojus MS-23 für den 20. Februar von Baikonur aus ohne Besatzung, dafür mit etwas Fracht. Ursprünglich sollten die Kosmonauten Oleg Kononenko und Nikolai Chub sowie die NASA-Astronautin Loral O'Hara am 16. März mit der Kapsel zur ISS fliegen. Wann ihr Flug nun stattfindt, ist noch unklar.

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    Die Kosmonauten Sergei Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der NASA-Astronaut Frank Rubio, die mit der Sojus MS-22 am 21. September 2022 zur ISS gestartet waren, müssen ihren Aufenthalt auf der Station um mehrere Monate verlängern. Auch ihr Rückkehrdatum ist noch unklar.

    Das Leck im Kühler der Sojus MS-22 wurde nach Angaben von Krikalew wahrscheinlich von einem Mikrometeorit verursacht. Eine Reparatur im Orbit wurde ausgeschlossen, weil sich die Sojus MS-22 an einer Stelle der ISS befinde, die nicht leicht für Astronauten erreichbar sei, und ein solches Vorhaben zudem mit Schwierigkeiten und Risiken verbunden wäre.

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