Dragonfly-Mission: Mit einer Drohne zum Saturnmond Titan

NASA bestätigt Dragonfly-Mission
Mit einer Drohne zum Saturnmond Titan

Zuletzt aktualisiert am 23.04.2024
Mit einer Drohne zum Saturnmond Titan
Foto: NASA/Johns Hopkins APL/Steve Gribben

Die US-Raumfahrtbehörde will mit einem Multikopter den Saturnmond Titan erforschen. Vergangene Woche wurde die Mission namens Dragonfly bestätigt, wie die NASA mitteilte. Damit kann die Entwicklung eines finalen Entwurfs, der Bau und Tests des gesamten Raumfahrzeugs und der wissenschaftlichen Instrumente weitergehen.

Dragonfly wurde bereits 2019 von der NASA ausgewählt. Allerdings musste das Projekt wegen finanzieller Engpässe zwischen 2020 und 2022 mehrmals umgeplant werden. Nach der Veröffentlichung der Budgetplanungen für das Fiskaljahr 2025 konnte Dragonfly nun mit Gesamtkosten von 3,35 Milliarden US-Dollar und einem Startdatum im Juli 2028 bestätigt werden. Damit steigen die Kosten um etwa das Doppelte gegenüber dem 2019 vorgeschlagenen Budget, auch der Start wurde um zwei Jahre nach hinten geschoben. Gründe dafür sind die Corona-Pandemie, Probleme in der Lieferkette sowie tiefgreifende Entwurfsänderungen. Um den späteren Starttermin zu kompensieren, hat die NASA zusätzliche Gelder bereitgestellt, um eine Schwerlastrakete für den Start zu buchen und somit den Flug zu verkürzen.

Auch das DLR ist mit von der Partie

Dragonfly soll 2034 auf Titan ankommen. Der Drehflügler mit acht Rotoren soll verschiedene Stellen anfliegen und dort nach präbiotischen chemischen Prozessen suchen, die sowohl auf Titan als auch auf der frühen Erde üblich waren, bevor sich Leben entwickelte. Es wäre das erste Mal, dass die NASA ein Fluggerät zu wissenschaftlichen Zwecken auf einem anderen Planeten fliegen ließe. Die NASA hat jedoch bereits Erfahrungen mit einem kleinen Hubschrauber auf dem Mars gesammelt. Ingenuity war ein Technologiedemonstrator, der fast drei Jahre lang in Betrieb war und deutlich mehr Flüge absolvierte als geplant.

Die Dragonfly-Drohne wird unter der Leitung des Johns Hopkins Applied Physics Laboratory in Laurel, Maryland entwickelt und gebaut. Beteiligt sind neben verschiedenen NASA-Standorten zudem unter anderem Lockheed Martin, die französische Raumfahrtbehörde CNES, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln sowie die japanische Raumfahrtagentur JAXA.

"Dragonfly ist eine spektakuläre wissenschaftliche Mission, die auf großes Interesse in der Öffentlichkeit stößt, und wir freuen uns darauf, die nächsten Schritte bei dieser Mission zu unternehmen", so Nicky Fox, Associate Administrator des Science Mission Directorate im NASA-Hauptquartier in Washington. "Die Erforschung des Titan wird die Grenzen dessen, was wir mit Drehflüglern außerhalb der Erde tun können, erweitern."