Nachdem Boeing im vergangenen Monat den letzten von sechs Vorserienhubschraubern an die US Air Force geliefert hatte, läuft nun die Serienfertigung. Die MH-139A Grey Wolf entstand auf Basis der AW139 von Leonardo. Sie ersetzt die Bell UH-1N, die bei der USAF zur Sicherung der interkontinentalen Raketensilos sowie zu entsprechenden Transportflügen dient. Die erste Maschine aus dem bestellten Los von 13 Exemplaren befindet sich bereits in der Endmontage im US-Werk von Leonardo in Philadelphia. Sie soll im kommendem Jahr an die US-Luftstreitkräfte gehen.
Die Fertigung der MH-139A erfolgt im Leonardo-Werk in Philadelphia. Boeing ist als Hauptauftragnehmer für die militärische Ausrüstung verantwortlich.
Entscheidung im nächsten Jahr
Insgesamt will Boeing bis zu 80 Hubschrauber fertigen. Die Entscheidung über die weitere Produktion wird für das fiskalische Jahr 2025 erwartet, das Ende September 2024 beginnt. Der Flugzeugbauer ist als Hauptauftragnehmer für die Ausstattung der Helikopter mit der militärischen Ausrüstung verantwortlich. Das US-italienische Team hatte sich im Wettbewerb gegen eine Variante der Sikorsky UH-60 durchgesetzt. Ende 2019 stellte die USAF auf der Eglin Air Force Base das erste Exemplar vor. Ein Großteil der anschließenden Tests erfolgte bei der 413th Flight Test Squadron in Duke Field, Florida. Ursprünglich war die vorläufige Einsatzbereitschaft für 2021 vorgesehen, aber Probleme bei der Zulassung durch die US-Luftfahrtbehörde FAA sorgte für eine deutliche Verzögerung.
Huey in Rente
Die MH-139A ersetzt die UH-1N nicht nur bei den Sicherheitskräften für die Raketensilos, sondern auch bei den VIP-Transportstaffeln in Andrews und dem japanischen Yokota. Im Vergleich zu den nun rund 50 Jahren alten Hueys bietet die Grey Wolf unter anderem eine um knapp 885 Kilometer größere Reichweite und eine 75 km/h höhere Reisegeschwindigkeit.
