Glascockpit, moderne Avionik, Vierblattrotor und zwei Turbinen anstatt einer: Mit dem Urtyp der UH-1, dem weltberühmten "Teppichklopfer", der gerade erst seinen Dienst bei der Bundeswehr quittierte, hat dieser Hubschrauber nur noch wenig gemein. Doch verleugnen kann die UH-1Y Venom ihre Wurzeln nicht. Die Silhouette ist noch immer unverkennbar eine Huey – auch nach mehr als sechs Jahrzehnten. 160 UH-1Y lieferte Bell in der Vergangenheit an die US Marines. Die letzte Venom, auch "Super Huey" genannt, lief im April 2018 vom Band.

Acht UH-1Y für Tschechien
Mehr als drei Jahre später erlebt die Baureihe in Amarillo ein Comeback: Die Tschechische Republik hat im vergangenen Jahr bei Bell acht UH-1Y geordert. Und deren Endmontage wird in Kürze anlaufen. Es ist der erste Auslandsauftrag, den Bell für die UH-1Y erhielt. Zulieferer Crestview Aerospace aus Florida hat bereits die erste neue Venom-Kabine produziert. "Crestview fühlt sich geehrt und ist dankbar für die Gelegenheit, mit Bell an der weiteren Produktion der UH-1Y-Kabine für den ersten internationalen Kunden zusammenzuarbeiten", sagte Paul Kohlmeier, Vorstandsmitglied von Crestview Aerospace. Er versicherte, seine Firma liefere "weiterhin die gleiche hohe Qualität und Zuverlässigkeit" für die internationalen Venom-Hubschrauber, "die auch den derzeit vom United States Marine Corps betriebenen Maschinen zugrunde liegen."
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.
Viper und Venom
Bell baut in Amarillo nach wie vor den Kampfhubschrauber AH-1Z Viper für die Marines – eine Weiterentwicklung der AH-1W Super Cobra. Von diesem Muster hat Tschechien ebenfalls vier Exemplare bestellt. Laut Hersteller bestehen die UH-1Y und die AH-1Z zu 85 Prozent aus identischen Komponenten. Unter anderem besitzen sie die gleichen Triebwerke, den gleichen Rotor und dasselbe Missionssystem. Diese Übereinstimmung habe zur Folge gehabt, dass kritische Lieferketten auch nach Auslaufen der Venom-Fertigung aktiv blieben, so Bell. Das sei nun ein großer Vorteil bei der Wiederaufnahme der Produktion.