Vor Okinawa hat das US Marine Corps das Entern, Durchsuchen und Sichern eines zivilen Schiffs geübt. Dabei kamen Soldaten des 31st Marine Expeditionary Units (MEU) zum Einsatz. Die Einheit ist die einzige ihrer Art, die kontinuierlich außerhalb der USA stationiert ist. An der Aktion am 12. Dezember beteiligte sich auch die Marine Medium Tiltrotor Squadron (VMM) 262. Ein UH-1Y-Hubschrauber brachte Scharfschützen über dem Schiff in Stellung. Die Venom sicherte die Umgebung, während sich weitere Marines der so genannten Maritime Raid Force mit kleinen Booten dem Schiff näherten.
US-Öltanker als Übungsschiff
Bei dem Schiff handelte es sich um die 108 Meter lange Pohang Pioneer, einem unter US-Flagge laufendem Öltanker. Während des Einsatzes übten die Marines auch die Evakuierung von verletzten Personen. Mit solchen VBSS-Einsätzen (Visit, Board, Search, Seizure) wollen die USA nach eigenen Angaben die maritime Sicherheit in der indo-pazifischen Region gewährleisten.
Osprey wieder am Boden
Die VMM-262 gehört zum auf Okinawa stationierten 1st Marine Aircraft Wing. Ihre Heimat ist die Marine Corps Air Station Futenma. Zum Inventar gehört aktuell neben der MV-22B Osprey auch die Bell UH-1Y Venom. Der Tiltrotor erhielt jedoch wieder Flugverbot. Nach dem tödlichen Absturz vor der japanischen Küste blieb die V-22 monatelang am Boden und durfte erst wieder im März in die Luft. Allerdings unterlag der Flugbetrieb einigen Einschränkungen. So muss immer eine geeignete Landefläche in einer Spanne von 30 Minuten erreichbar sein.
Erneut Materialversagen
Nach einer Notlandung einer CV-22 aufgrund von Triebwerksproblemen auf der Cannon AFB, New Mexico, am 20. November empfahl das Naval Air Systems Command (NAVAIR) Anfang Dezember aus Sicherheitsgründen eine Suspendierung aktueller Einsätze. Angeblich kam es wieder zu Materialversagen, dieses Mal aber bei einer anderen Komponente.