Portugal, China, DomRep, Portugal: In vier Tagen hat Hi Fly mit ihrem Airbus A380 einmal den Globus umrundet. Der Vierstrahler mit der auffälligen Meeresschutz-Sonderlackierung und dem maltesischen Kennzeichen 9H-MIP war alllerdings nicht auf Promotour, sondern auf einer humanitären Mission. Es galt, medizinische Hilfsgüter aus dem chinesischen Tianjin in die dominikanische Hauptstadt Santo Domingo zu befördern. Diese sollen in dem Karibikstaat den Kampf gegen das Coronavirus erleichtern.
31000 Kilometer in knapp 34 Stunden
Mit einer achtköpfigen Flight Crew an Bord war die A380 am 14. Mai von ihrer Basis Beja in Portugal Richtung Tianjin aufgebrochen. Rund elf Stunden später setzte der türkisblaue Riesenjet auf dem dortigen Flughafen zur Landung an. Doch obwohl die Entfernung zwischen Start- und Zielort rund 10000 Kilometer betrug, war dieser Flug nur die erste Etappe einer noch viel ausgedehnteren Reise. Denn von Tianjin aus ging es am 15. Mai nicht etwa auf direktem Weg zurück, sondern vielmehr weiter nach Osten. So weit, dass 9H-MIP wieder im Westen herauskam – in der Karibik nämlich. Nach 16 Stunden und 20 Minuten Flugzeit setzte die A380 auf dem Flughafen Las Americas in Santo Domingo auf. Es war zugleich die erste Landung einer A380 in der Dominikanischen Republik überhaupt. 14527 Kilometer Strecke hatten Flugzeug und Crew auf diesem zweiten Teil ihrer Reise zurückgelegt. Die knapp 7000 Kilometer zurück ins heimische Beja am 18. Mai waren da nur noch Formsache. Als der Hi Fly-Superjumbo am selben Tag um 16.42 Uhr wieder portugiesischen Boden berührte, hatte er eine Gesamtstrecke von 31047 Kilometern hinter sich. Eine Reise einmal um die ganze Welt – absolviert in einer Flugzeit von 33 Stunden und 45 Minuten.

Zwei Monate im Hangar
Für die 9H-MIP war die "World Tour" nicht der erste Einsatz im Rahmen der Corona-Krise. Zwar verchartert Hi Fly ihre einzige A380 seit dem Sommer 2018 normalerweise an Reiseunternehmen und Fluggesellschaften. Bereits im Februar holte Hi Fly mit dem Vierstrahler jedoch Europäer aus dem damaligen Corona-Hotspot Wuhan in China zurück. Danach verschwand das Flugzeug für fast zwei Monate in einem Hangar des Wartungsunternehmens Tarmac Aerosave in Lourdes-Tarbes, Südfrankreich. Am 30. April holte Hi Fly ihre A380 dort nach erfolgtem B-Check wieder ab. Wann und wo sie nach ihrer Weltumrundung als nächstes auftaucht, ist noch nicht bekannt.