Das kanadische Stiefkind im Airbus-Portfolio, die A220, entwickelt sich für den Flugzeughersteller aus Toulouse vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie immer mehr zum Glücksfall. Als Airliner scheint die A220 in näherer Zukunft die ideale Größe zu besitzen. Technologisch setzt sie Maßstäbe, die Betriebskosten sind niedrig und auch bei Passagieren ist der flüsterleise Kanada-Airbus dank seiner geräumigen Kabine sehr beliebt.

Luxusvariante der A220-100
Die Vorzüge der A220 will Airbus künftig auch Privatjet-Eignern schmackhaft machen. Hiefür bringt der hauseigene Ableger Airbus Corporate Jets die ACJ TwoTwenty an den Start. Der Zweistrahler ist im Grunde eine zum Luxusjet umgebaute A220-100, punktet zugleich aber auch mit bis zu 10500 Kilometern Reichweite für Nonstopreisen mit mehr als zwölf Stunden Dauer. Damit diese zwölf Stunden an Bord buchstäblich im Fluge vergehen, bietet die Kabine der ACJ TwoTwenty allerhand Annehmlichkeiten, individuelle Layouts und vor allem eines – Unmengen an Platz.

So groß wie eine Dreizimmerwohnung
Insgesamt 73 Quadratmeter Grundfläche, aufgeteilt in sechs großzügige VIP-Wohnbereiche lassen diesbezüglich keine Wünsche offen. Die Ausstattung selbst können Kunden dabei aus einem flexiblen Kabinenkatalog frei zusammenstellen. Luxus-Accessoires wie LED-Beleuchtung, selbstabdunkelnde Fenster und WLAN sind Serie. "Die Kabine bietet eine doppelt so gute Konnektivität wie die der Konkurrenten", frohlockt Airbus. Ausstattungswerft der ersten 15 Kabinen sei Comlux in Indianapolis. Sechs Bestellungen hat Airbus nach eigenen Angaben schon gesammelt. Die erste ACJ220 soll 2023 ausgeliefert werden.

Auch für kleine Airports geeignet
Die Vorzüge der ACJ TwoTwenty liegen für den Herstteller ebenfalls auf der Hand: "Das Flugzeug kombiniert interkontinentale Reichweite, unübertroffenen persönlichen Raum und Komfort für alle Passagiere", so der Präsident von Airbus Corporate Jets, Benoit Defforge. Dazu brauche die TwoTwenty am Boden nicht mehr Platz als andere Businessjets, könne dieselben Flughäfen anfliegen, biete aber dreimal mehr Kabinenvolumen und Platz für maximal 18 Gäste. Zudem seien die Betriebskosten um ein Drittel niedriger, so Delforge.