Erst fünf Maschinen für München, später weitere fünf für Frankfurt: Entgegen früherer Beschlüsse holte die Lufthansa ab Januar 2022 einen Großteil ihrer A340-600-Flotte aus der Langzeitlagerung im spanischen Teruel zurück in den Liniendienst. Schon damals war sie damit eine der wenigen Fluggesellschaften weltweit, die auf die längste A340-Version setzten. Heute betreiben neben Lufthansa nur noch Mahan Air aus dem Iran und Conviasa aus Venezuela die A340-600 im kommerziellen Passagierdienst, die britische European Cargo fliegt drei weitere Exemplare als Umbaufrachter. Und in Aserbaidschan steht ein weiteres Flugzeug als Regierungsjet parat.
Keine 600er mehr in München
Seit der Reaktivierung der ersten A340-600 bei Lufthansa sind fast drei Jahre vergangen. Nach wie vor bedienen die zehn reaktivierten Kranich-600er munter Langstreckenziele und sind täglich unterwegs – dabei sollte ihr Comeback nach ursprünglichen Plänen nur bis Ende 2023 dauern. Jetzt aber könnte sich die Geschichte der A340-600 bei Lufthansa endgültig ihrem finalen Kapitel nähern. Schon vor geraumer Zeit hatte die Airline damit begonnen, die langen Vierstrahler aus München abzuziehen und in Frankfurt zu konzentrieren. Am Morgen des 1. Oktober verlegte die Airline die beiden letzten Münchner A340-600, die 20-jährige D-AIHF und die rund 18 Jahre alte D-AIHP, ans Hauptdrehkreuz in der Bankenmetropole.
Ausflottung Sommer 2025?
Während in München sich damit jetzt A350-900 und reaktivierte A380 die Langstreckenziele im Lufthansanetz teilen, gesellen sich die A340-600 in Frankfurt zur bunt gemischten Interkontinentalflotte aus Boeing 747-400, 747-8I und 787-9 sowie Airbus A340-300 und A330-300. Allerdings, wenn es nach dem Willen von Kranich-Konzernchef Carsten Spohr geht, nun wirklich nicht mehr lange: "Wir wollen versuchen, die A340-600 schon im Sommer 2025 letztmalig fliegen zu lassen, um wenigstens eine Teilflotte rauszubekommen", betonte Spohr in der vergangenen Woche gegenüber dem Handelsblatt. Allerdings hat man ähnliche Worte von Carsten Spohr (nicht nur) zur A340-600 in der Vergangenheit schon einmal gehört. Für die Airbus-Langstreckenexoten der Lufthansa gilt daher umso mehr die alte Binsenweisheit: Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.