Interne Ermittlungen brachten den Diebstahl ans Tageslicht: Weil im Airbus-Werk Finkenwerder in den vergangenen Monaten immer wieder Flugzeugniete fehlten, ging man beim weltweit größten Flugzeugbauer der Sache etwas sorgfältiger nach. Schließlich ergab sich ein konkreter Tatverdacht gegen einen 49-jährigen Mitarbeiter aus dem Landkreis Rotenburg, die Polizei übernahm den Fall und suchte den mutmaßlichen Dieb zu Hause auf. "Ein vom Amtsgericht Hamburg erlassener Durchsuchungsbeschluss wurde durch die Polizei Bremervörde und Unterstützungskräfte umgehend vollstreckt", heißt es dazu im Bericht der Polizeiinspektion Rotenburg.
100 Kisten Titan-Niete
Die Bild-Zeitung berichtet, der Tatverdächtige habe seinen Arbeitsplatz nach Feierabend stets mit einem Rucksack verlassen – in dem er regelmäßig unbemerkt die gestohlenen Titan-Verbinder, sogenannte Hi-Lok-Niete, aus dem Werk nach Hause transportierte. Als die Polizei den 49-Jährigen an seinem Wohnort Geestequelle aufsuchte, führte er die Beamten bereitwillig zu den – in Kisten abgefüllten – Nieten. Jede der insgesamt 100 Kisten wog nach Auskunft der Polizeiinspektion Rotenburg zwischen 41 und 63 Kilogramm. Die gestohlenen Niete seien somit in Summe zwischen vier und fünf Tonnen schwer gewesen. Für den Abtransport des skurrilen Diebesguts, dessen Wert auf mehrere hunderttausend Euro beziffert wird, sorgten Helfer der freiwilligen Feuerwehren aus Oerel und Bremervörde.
Unklar bleibt, was genau der Mann mit den vielen Titan-Nieten vorhatte. Womöglich wollte er sie irgendwann verkaufen. Für den Bau eines eigenen Flugzeugs hätte er bei Airbus jedenfalls noch ein paar andere Komponenten entwenden müssen...