Schon am Montag hatte der geschäftsführende Boeing-Vorstand für die Region Asien-Pazifik, Dinesh Keskar, in Singapur gesagt, es gebe keinerlei Abbestellungen oder verzögerte Auslieferungen bei Boeing-Kunden. Wegen den Börsenturbulenzen in China und etwaigen Sorgen vor wirtschaftlichen Auswirkungen hatte sich IATA-Chef Tony Tyler dazu zuvor skeptischer geäußert. Boeing bleibe dagegen sehr zuversichtlich, dass der Markt weiter stabil wachse. Die Kunden bestellten allerdings generell ihre Flugzeuge in mehreren kleineren Auftragslosen, statt in großen Einzelaufträgen mit jahrelanger Wartezeit. Damit vermieden die Airlines das Festliegen hoher Anzahlungen.
Auftragsbestand wächst schneller als Flugzeugproduktion

Ähnlich zuversichtlich äußerten sich am Dienstag Airbus-Chef Fabrice Bregier und der Kundenbetreuungs-Geschäftsführer, John Leahy, in Singapur: Airbus steigere die A320-Produktion ab Mitte 2019 auf 60 Flugzeuge im Monat. Der Autragsbestand wachse aber immer noch schneller, als die Flugzeugproduktion. In Asien sorge die stark wachsende Mittelklasse für eine deutlich zunehmende Nachfrage. Dieser überdurchschnittlich zulegende Markt überhole Europa und die USA, welche nur noch mit dem Marktdurschnitt wüchsen. Hier stagniere die Mittelklasse auch langfristig.
Auf Nachfrage der FLUG REVUE erklärten Boeing und Airbus, trotz der einmütigen Wachstumsannahme, keine verlängerten Versionen ihrer größten Standardrumpfmuster 737 MAX 9 und A321neo zu planen. Fabrice Bregier sagte, Airbus werde allerdings die Langstreckenvariante A321neo LR ableiten, um flexibel Transatlantikrouten bedienen zu können. Darüber gebe es die A330neo, für die sich neuerdings auch verstärkt Niedrigpreisairlines interessierten.
Nach dem Heckschlag (Tailstrike) der ersten A321neo bei einem Testflug in Perpignan rechne er nicht mit Programmauswirkungen. Das Flugzeug habe nach Toulouse zurückfliegen können und werde dort mehrere Wochen lang repariert, so Bregier.




