Antonow-Löschbomber soll Waldbrände in Portugal löschen

An-32P gegen Waldbrände
Antonow aus der Ukraine soll Feuer in Portugal löschen

Zuletzt aktualisiert am 24.09.2024

Die An-32P des ukrainischen Katastrophenschutzes sind im Westen keine Unbekannten. Mehrfach waren die weiß-roten Turboprops bis 2022 als Löschbomber international über diversen Brandherden unterwegs. Noch im Sommer 2021 halfen sie beim Kampf gegen Waldbrände in der Türkei – Seite an Seite mit Löschflugzeugen und -hubschraubern aus Russland. Kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar 2022 flogen dann zwei An-32P nach Stuttgart, um dort zusammengesammelte Feuerwehrausrüstung abzuholen, die in der Ukraine dringend benötigt wurde.

Eine An-32P für Portugal

Jetzt sollen die ukrainischen "Engel der Lüfte" einem Land der Europäischen Union zu Hilfe eilen. Zumindest bot Ihor Klymenko, Innenminister der Ukraine, dem portugiesischen Botschafter in der Ukraine an, eine An-32P samt Besatzung nach Portugal zu entsenden, um die dort wütenden Waldbrände unter Kontrolle zu bekommen. Portugal sieht sich gegenwärtig massiven Bränden gegenüber, die sich über weite Teile des Landes ausgebreitet haben und bereits Todesopfer forderten. Hitze und starker Wind machen die Löscharbeiten noch schwieriger. "Der staatliche Katastrophenschutz [der Ukraine] verfügt über spezielle Löschflugzeuge und ausgebildetes Fachpersonal für die Arbeit unter solchen Bedingungen", betonte Minister Klymenko. Ob Portugal das Angebot bereits angenommen hat, ist nicht bekannt.

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Spezialversion mit Wassertanks

Der ukrainische Katastrophenschutz betreibt insgesamt acht An-32P. Zumindest einzelne Maschinen verlegten in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn 2022 zeitweise nach Polen. Vermutlich sind sie inzwischen jedoch in den Westteil der Ukraine zurückgekehrt.

Die Spezialversion des Transporters An-32 ist erkennbar an den zwei wuchtigen Löschtanks, die außen am Rumpf befestigt sind. Jeder dieser Rumpftanks besitzt zwei Kammern. Insgesamt kann die An-32P bis zu 8.000 Liter Wasser abregnen lassen – je nach Bedarf auf einen Schlag oder gestaffelt. Der Abwurf über dem Zielgebiet erfolgt laut Herstellerangaben in Flughöhen zwischen 40 und 50 Meter über Grund, bei einer Geschwindigkeit von 240 bis 260 km/h. Die An-32P erhielt 1995 ihre erweiterte Musterzulassung. Zuvor hatte Antonow die Feuerlöschfähigkeiten des Flugzeugs an mehreren Schauplätzen unter Realbedingungen getestet – unter anderem auch in Portugal.