Die drohende, neue Verspätung wurde erstmals von der Webseite "The Air Current" aus Seattle gemeldet. Demnach befürchten Boeing-Kreise, dass der mit einem neuen Flügel, neuen Triebwerken und zahlreichen Detailverbesserungen runderneuerte größte Zweistrahler der Welt nun erst ab 2025 ausgeliefert werden kann.
Emirates-Chef Tim Clark, größter Kunde der neuen Generation, hatte zuvor bereits eine drohende ähnliche Verspätung angedeutet. Grund für die neue Verspätung soll eine weitere Verzögerung im Zulassungsprogramm sein, die nochmal neun bis zwölf Monate ausmacht.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte nach einem Flugtestzwischenfall im Erprobungsprogramm den Beginn ihrer Zulassungsflüge aufgeschoben und sich beschwert, ihr lägen noch nicht genug Boeing-Testdaten vor. Boeing hat offiziell noch keine neuerliche Verspätung bestätigt. Unterdessen ist die FAA nach der 737-MAX-Krise mit einem großen, internen Umbau beschäftigt, bei dem zuvor an die Industrie ausgelagerte Fachabteilungen wieder neu aufgebaut und eingearbeitet werden müssen. Seit April führt Billy Nolen die FAA als neuer Administrator.
Für Boeing kommt die Meldung über drohende, weitere Verspätungen zu einem ungelegenen Zeitpunkt, denn auch die Zulassung der 737 MAX 10 kommt derzeit nicht schnell genug voran. Außerdem ruhen die 787-Auslieferungen wegen Problemen mit Zulieferern und Produktion. Boeing will wenigstens neue Dreamliner ab der zweiten Jahreshälfte 2022 wieder an Kunden übergeben. Dann fließt auch wieder mehr Geld in die Kassen des Herstellers.
Lufthansa hat 20 Boeing 777-9 bestellt und will diese mit einer neuen Business Class ausstatten. Bislang war das Eintreffen der ersten Flugzeuge sogar noch für 2023 erhofft worden.
