Der Airbus-Demonstrator "BLADE" habe im April 2015 erfolgreich seinen "Critical Industrial Preparation Review" absolviert, teilte Airbus mit. Damit habe die Herstellungsphase für den neuen Laminarströmungsflügel beginnen können, so der Hersteller. Das Forschungsflugzeug entstehe durch den Umbau des Airbus A340-300 mit der Werknummer MSN1. Es erhalte die für das Forschungsprojekt neu hergestellten Außensektionen der Flügel.
Das Flugzeug sei bereits nach Tarbes in Südfrankreich verlegt worden, wo ein eigener Hangar für die Umbauarbeiten errichtet worden sei. Ende 2016 sei das "Power-on", das erstmalige Einschalten der Bordsysteme, geplant. Die sechsmonatigen Flugversuche beginnen im vierten Quartal 2017. Eine nochmalige Flugtestserie findet 2018 für vier Monate statt. Dabei geht es um ausgiebige Messungen der "Laminarität" der Strömung in typischen Betriebssituationen.
Noch nie hat Airbus in diesem Ausmaß ein Testflugzeug mit derartig viel Forschungsausrüstung versehen. Ziel ist der Nachweis, dass der neuartige "smarte" Flügel in industriellem Maßstab hergestellt werden kann und dass er deutliche Leistungsverbesserungen bei niedrigen Wartungskosten und Betriebskosten über seine gesamte Lebensdauer erbringt. Erhofft wird eine fünfprozentige Verbrauchsreduzierung gegenüber herkömmlichen Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen mit konventionellem Flügel.
Laminarströmung ist, im Gegensatz zu turbulenter Strömung, eine unverwirbelte, schichtartige Luftströmung entlang von Oberflächen. Laminarer Strömungsverlauf vermindert Energieverluste und senkt den Kerosinverbrauch. Er ist allerdings von einer speziellen Formgebung mit sehr glatten, sauberen Oberflächen abhängig. Schon eine leichte Verschmutzung oder selbst kleinste "Farbnasen", können den laminaren Strömungsverlauf vermindern oder aufheben.