Nein, einen eigenen Privatjet besitzt Joe Biden nicht – ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger Donald Trump, der sogar eine Boeing 757 sein Eigen nennt. Ob er diese nun reaktiviert, wenn er die Schlüssel zur "Air Force One" an Biden abgeben muss, ist nicht ganz klar. Klar ist nur, dass Trump nicht persönlich vor Ort sein wird, wenn die Amtsgeschäfte des US-Präsidenten offiziell an Joe Biden übergehen: Der scheidende POTUS wird der Amtseinführung seines Nachfolgers fernbleiben.
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Anreise mit ziviler 737
Biden indes ist bereits gestern in Washington D.C. eingetroffen – und zwar, natürlich, doch mit einem Privatjet. Allerdings einem angemieteten: Am Dienstagnachmittag schwebte auf der Andrews Air Force Base, vor den Toren der Hauptstadt, eine eher unscheinbare Boeing 737 ein. Das Flugzeug besitzt das zivile Kennzeichen N834BZ und gehört dem Unternehmen Jet Edge International aus Van Nuys in Kalifonien. Bei der Maschine handelt es sich um eine 737-700, die im Spätsommer 1998 bei Boeing aus der Halle rollte. Sie trägt die Seriennummer 29102.

Der erste je gebaute BBJ
Diese Seriennummer wiederum verrät die heutige N834BZ als den einst ersten Prototypen der 737-VIP-Ausführung BBJ (Boeing Business Jet). Boeing selbst nutzte das Flugzeug jahrelang als Demonstrator für sein BBJ-Programm und präsentierte das Flugzeug auch in Europa auf Luftfahrtmessen – so etwa im englischen Farnborough im Jahr 2000. Damals war die 737 als BBJ-1 noch unter dem Kennzeichen N737BZ aktiv. Später vermietete Boeing den Jet an die indische Air Sahara und gab ihn 2006 als N772BC weiter an Netjets Aviation. Dienstherren und Kennzeichen wechselten fortan mehrfach – bis der Zweistrahler schließlich, schon als N834BZ registriert, bei Jet Edge International landete.

Komfortable VIP-Kabine
Das Interieur des BBJ-Pioniers hat im Laufe der Jahre ebenfalls diverse Tapetenwechsel erfahren. Die aktuelle Ausstattung bietet großzügigen Platz für 16 VIP-Passagiere, eine Lounge, einen Konferenzbereich, ein Schlafzimmer und drei Waschräume, dazu eine Minibar, Küche, W-Lan, Fernseher und einen Privatraum. Doch auch wenn Joe Biden seinen Aufenthalt an Bord im Vorfeld seiner Vereidigung genossen hat – er wird das 22 Jahre alte Flugzeug ab morgen berufsbedingt gegen ein wesentlich älteres Modell eintauschen: Die beiden Boeing VC-25A, die als "Air Force One" dem US-Präsidenten für Dienstreisen bereitstehen, sind Baujahr 1990.