Der US-Triebwerkshersteller GE Aerospace hat kürzlich seinen fliegenden Teststand in einem neuen Kleid präsentiert. Die 31 Jahre alten Boeing 747-400 mit der Kennung N747GF trägt nun die Farben des Unternehmens, das 2024 aus dem GE-Konzern herausgelöst und eigenständig wurde. Der Rumpf ist weiß und trägt am Heck einen dunklen Blauton, den GE Aerospace also "Atmosphere blue" bezeichnet. Dieses Blau zieht sich bis auf das Seitenleitwerk, wo auch der GE-Schriftzug zu sehen ist.
Die Boeing 747-400 war von 1994 bis 2010 bei Japan Airlines im Liniendienst unterwegs, bis GE sie als Triebwerkstestflugzeug kaufte. Der Jumbo spielte eine wichtige Rolle bei der Flugerprobung des LEAP-Triebwerks von CFM International, einem Joint Venture von GE und dem französischen Hersteller Safran Aircraft Engines. Auch das GE9X, das die Boeing 777X antreibt, absolvierte an der N747GF seine Zulassungstests. Das Flugzeug ist in Victorville, Kalifornien stationiert.

Die Boeing 747 mit dem GE9X unter dem Flügel - noch mit alter Lackierung.
Flugtests mit Open Fan geplant
In den kommenden Jahren wird der fliegende Teststand auch im RISE-Programm (Revolutionary Innovation for Sustainable Engines) von CFM International zum Einsatz kommen. In dessen Rahmen entwickelt CFM auch einen Open Fan, ein Turbofan-Triebwerk ohne ummantelten Bläser. Er soll 20 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als heutige Triebwerke für Standardrumpfjets. Gegen Ende des Jahrzehnts soll der Open Fan auch an einem Airbus A380 getestet werden.
Die Boeing 747 ist als fliegender Triebwerksteststand sehr beliebt. Der Jumbo bietet aufgrund seiner Größe viel Platz zur Montage von Testtriebwerken und für die erforderlichen Messgeräte und lässt sich aufgrund seiner vier Triebwerke in der Luft leichter stabil halten als zweistrahlige Flugzeuge. Pratt & Whitney betreibt im kanadischen Mirabel sogar zwei Boeing 747SP. Rolls-Royce hat seine Boeing 747-200 im Sommer ausgemustert. Über einen möglichen Nachfolger hat Rolls-Royce noch keine Informationen gegeben.





