Die Präsentation auf dem Ingolstädter Marktplatz fand am Montagvormittag im Beisein von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär statt. Noch bis 18 Uhr kann der CityAirbus im Rahmen der Bürgerbeteiligung auf dem Rathausplatz in Ingolstadt öffentlich betrachtet werden. Die Stadt will nämlich „zum Kompetenzzentrum für Drohnen, Flugtaxis und digitale, autonome Mobilität“ werden.
Vier Passagiere und acht Rotoren
Der bei Airbus Helicopters in Donauwörth gebaute CityAirbus ist ein auf einer Multirotor-Auslegung basierendes baterieelektrisches Luftfahrzeug, das senkrecht starten und landen soll. Acht Motoren mit jeweils 200 Kilowatt Leistung sind für die Fortbewegung des Fluggeräts zuständig, welches für die urbane Mobilität entwickelt wurde. Bis zu vier Passagieren sollen in der Kabine Platz finden und mit bis zu 120 km/h an ihr Ziel befördert werden können. Das können Flughäfen, Bahnhöfe oder Hochhausdächer sein. Nach Angaben von Airbus sei der Flugbetrieb zunächst mit einem Piloten an Bord geplant, doch es gibt auch Konzepte für ein autonom fliegendes Luftfahrzeug.
Markantes Zeichen des CityAirbus sind die vier Doppelrotoren, wobei jeweils der untere ummantelt ist. Dies soll für eine geringe Geräuschentwicklung sorgen. Die Bodentests des Antriebs begannen im Frühjahr 2018, teilte Siemens zu der Zeit mit. Die Firma ist an der Entwicklung des CityAirbus beteiligt und steuert das Antriebssystem bei.
Der Erstflug ist nicht mehr weit: Angepeilt werde ein Temin in den kommenden Monaten, wobei die Tests auf dem Militärflugplatz in Manching erfolgen werden. Eine kommerzielle Serienproduktion könnte bis 2025 machbar sein, hofft man bei Airbus.
Neben Airbus sind auch die deutschen Start-Ups Volocopter aus Bruchsal und Lilium aus München zur Zeit dabei, elektrisch betriebene Flugtaxis zu entwickeln.

Ingolstadt im Modellporojekt der Urban Air Mobillity Initiative
Ingolstadt wurde für die sogenannte Urban Air Mobility Initiative ausgewählt. Dabei will die von der Europäischen Kommission getragene Initiative den Einsatz von Fluggeräten im städtischen Betrieb anhand praktischer Studien testen. Die Bevölkerung soll dabei aktiv mit einbezogen werden. Die Initiative kann sich einen Einsatz der Fluggeräte sowohl in der Personenbeförderung als auch im Rettungswesen, dem Transport von Blutkonserven und Organen oder im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Verkehrsbeobachtung vorstellen. In Modellversuchen soll nun untersucht werden, welche Einsatzgebiete sinnvoll sind und wie entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen gestaltet werden können. Der Initiative gehöhren über 40 Partner aus Industrie, Forschung und Regierungsorganisationen an.