Die Corona-Flaute bei Fraport klingt zügig ab.

Hoffnung auf positives Konzernergebnis 2021
Fraport meldet schnelle Erholung in Frankfurt

Veröffentlicht am 13.09.2021
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Foto: DFS Deutsche Flugsicherung - VK

Nach einem schwachen ersten Quartal 2021 hätten sich die Verkehrszahlen im zweiten Quartal an allen Konzernflughäfen deutlich positiv entwickelt, meldete der Flughafenbetreiber am Montag. Gestützt von der steigenden Nachfrage, reduzierten Kosten und staatlichen Ausgleichszahlungen habe Fraport im ersten Halbjahr 2021, erstmals seit Beginn der COVID-19-Pandemie, wieder ein positives Konzern-Ergebnis erzielt. "Die Ausgleichszahlungen vom Bund und dem Land Hessen stärken unsere Eigenkapitalbasis und ermöglichen uns, weiterhin in den Ausbau unserer Infrastruktur und den Klimaschutz zu investieren. Zugleich haben wir die Kosten deutlich reduziert und schreiben operativ wieder schwarze Zahlen. Dank unserer weltweiten Präsenz sind wir sehr gut aufgestellt, um von der erwarteten Erholung des Reiseverkehrs zu profitieren", sagte Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.

Im Juni erholten sich die Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt mit einem Plus von fast 200 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf rund 1,8 Millionen Passagiere. Diese Entwicklung setzte sich nach vorläufigen Zahlen im Juli fort mit einem Zuwachs von rund 116 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf etwa 2,8 Millionen Passagiere. An Spitzentagen erreichen die Passagierzahlen aktuell bereits rund 50 Prozent des Aufkommens aus dem Rekordjahr 2019.Trotz des positiven Trends der vergangenen Wochen gingen die Passagierzahlen in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 46,6 Prozent auf knapp 6,5 Millionen Fluggäste zurück, da sich die COVID-19-Pandemie im Vorjahr erst ab Mitte März stark negativ auswirkte. Beim Cargo-Volumen erreichte Frankfurt mit knapp 1,2 Millionen Tonnen einen Zuwachs von 27,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 (plus 9,0 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019). An den internationalen Konzern-Flughäfen legte der Passagierverkehr im Juni ebenfalls deutlich zu, blieb auf Halbjahressicht aber überwiegend deutlich unter den Vorjahreswerten. 

Angesichts des ansteigenden Verkehrsvolumens hat Fraport die Kurzarbeit am Standort Frankfurt in den operativen Bereichen deutlich reduziert. Vorübergehend nicht genutzte Bereiche der Infrastruktur wurden weitgehend wieder in Betrieb genommen, so etwa das Terminal 2. Fraport hat durch ein striktes Kostenmanagement den operativen Aufwand am Standort Frankfurt im ersten Halbjahr 2021 um rund 18 Prozent reduziert. Gestützt durch die genannten Sondereffekte lag das Konzern-EBITDA mit 335,3 Millionen Euro um 312,7 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (erstes Halbjahr 2020: 22,6 Millionen Euro). Auch ohne Berücksichtigung der Sondereffekte erzielte Fraport damit operativ ein positives Ergebnis. Das Konzern-EBIT lag bei 116,1 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2020: minus 210,2 Millionen Euro). Das Finanzergebnis lag mit minus 96,2 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau (erstes Halbjahr 2020: minus 98,7 Millionen Euro). Zwar verbesserte sich das Ergebnis aus at-Equity bewerteten Unternehmen deutlich um 35 Millionen Euro, demgegenüber standen jedoch um 37 Millionen Euro höhere Zinsaufwendungen angesichts gestiegener Finanzschulden. Das EBT lag bei 19,9 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2020: minus 308,9 Millionen Euro). Das Konzern-Ergebnis belief sich auf 15,4 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2020: –231,4 Millionen Euro).

Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2021 erwartet der Vorstand für den Flughafen Frankfurt für das Gesamtjahr weiterhin ein Aufkommen von unter 20  bis 25 Millionen Fluggästen. Bei den internationalen Konzernflughäfen wird weiterhin mit einer noch dynamischeren Erholung als in Frankfurt gerechnet. Den Konzern-Umsatz erwartet der Vorstand unverändert bei rund zwei Milliarden Euro. Der Ausgleich für die entstandenen Vorhaltekosten in Höhe von rund 160 Millionen Euro war in der bisherigen Ergebnisprognose noch nicht berücksichtigt. Entsprechend erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr 2021 nun ein Konzern-EBITDA von etwa 460 bis 610 Millionen Euro. Auch das Konzern-EBIT wird nun positiv erwartet und auch das Konzern-Ergebnis 2021 könnte nun leicht positiv enden. Bisher war ein Verlust erwartet worden.