Geeinigt hatten sich Piloten und Konzern zuvor auf einen Krisentarif, in dem die Piloten auf 20 Prozent ihres Gehalts verzichten. Diese Vereinbarung endet im November. "Während sich alle bei der TUI in Deutschland solidarisch zeigen und zusammenhalten, sind unsere Pilotinnen und Piloten fortan die einzige Mitarbeitergruppe, die keinen finanziellen Beitrag zur Sicherheit des Unternehmens leisten wird", zitiert die "FAZ" Lackmann aus einem internen Rundbrief.

VC spricht von "Blockadehaltung"
Die Vereinigung Cockpit (VC) weist diese Darstellung entschieden zurück. "Wir verurteilen die Blockadehaltung von TUIfly", kommentiert Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der VC. "Wir haben in wochenlangen, teilweise zähen Verhandlungen durchaus Schritte in die richtige Richtung gemacht. Jetzt aufzugeben ist keine Option, wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht." Die Gewerkschaft wirft dem Management vor, die Krise für Umstrukturierungspläne zu nutzen, die es bereits voher im Sinn hatte. Nicht zu verantworten sei dies auch vor dem Hintergrund, dass Tuifly derzeit finanzielle Hilfe vom Staat erhält. "Dagegen wehren wir uns", sagte Gröls. "Darüber hinaus ist die Aussage des TUIfly-Managements auch inhaltlich falsch, denn die Pilotinnen und Piloten sind sehr wohl bereit, einen erheblichen und schmerzhaften Beitrag für die Zukunft des Unternehmens zu leisten. Das haben wir dem Arbeitgeber in den Verhandlungen auch immer so mitgeteilt."

Nur noch 17 statt 39 Flugzeuge
Nach dem Scheitern der Verhandlungen hat das Tuifly-Management angekündigt, dass es die Flotte von ursprünglich 39 Flugzeugen bis zum Sommer 2022 auf 17 Flugzeuge reduzieren wird. In den Verhandlungen hatte Tuifly laut Insidern angeboten, 22 Flugzeuge und damit mehr Piloten zu behalten. Gescheitert sind die Verhandlungen insbesondere daran, dass das Management sich nicht auf den von den Piloten geforderten Kündigungsschutz einlassen wollte.