Diese 2 Lufthansa-A380 landen jetzt beim Schlachter

Ende auf dem Schrottplatz
Diese zwei Lufthansa-A380 landen jetzt beim Schlachter

Zuletzt aktualisiert am 14.04.2025

Sie haben beide erst etwas mehr als 14 Jahre auf dem Buckel – von denen sie die vergangenen fünf als Stilleben auf Europas größtem Flugzeugparkplatz in Teruel unter der spanischen Sonne verbrachten. Davor flogen die A380 mit den Seriennummern 061 und 064 im Passagierdienst für Lufthansa, mit den Taufnamen "Johannesburg" und "Zürich" und den Kennzeichen D-AIME und D-AIMF. Dass sie bei Lufthansa keine Zukunft haben würden, war schon lange klar, denn die Kranich-Airline gab sechs ihrer einst 14 A380 vor Jahren zurück an Airbus und die beiden genannten Flugzeuge waren Teil dieses glücklosen Sextetts.

Die Entscheidung, ihren A380-Bestand zu verringern, hatte Lufthansa bereits 2019, vor der Corona-Krise, beschlossen – und da sich bis zum heutigen Tag kein relevanter Gebrauchtmarkt für den Airbus A380 abzeichnet, werden wohl alle sechs Ex-Lufthansa-Superjumbos über kurz oder lang auf der Sezierplatte landen, um ihre Organe als Ersatzeile für die global noch im Dienst stehende A380-Flotte abzugeben. Bereits in der Vergangenheit haben sich dem Vernehmen nach einige Airlines an den abgestellten Jets bedient, darunter wohl auch die Lufthansa selbst.

Patrick Zwerger

Letzter Gang zum Schlachter

Den Auftakt für den letzten Akt der Komplettzerlegung machen jetzt die beiden eingangs erwähnten A380 D-AIME und D-AIMF. Die Doppelstock-Riesen, die nach wie vor den Kranich am Heck tragen, sollen zeitnah vor Ort in Teruel abgewrackt werden. Außerdem geht es im französischen Tarbes einer weiteren A380 mit der Seriennummer 081 an den Kragen, die früher als 9M-MNC für Malaysia Airlines flog. Dieses Flugzeug parkt seit November 2022 in Tarbes. Malaysia Airlines hatte es zunächst Ende Februar 2020 stillgelegt und in Kuala Lumpur abgestellt.

Tarmac Aerosave

Superjumbo-Schlachtfest

Verantwortlich für das dreifache "Superjumbo-Schlachtfest" zeichnet die Firma VAS Aero Services aus Florida, in Kooperation mit Tarmac Aerosave. An beiden Unternehmen ist der Airbus-Konzern beteiligt – bei VAS über die Airbus Services-Tochter, den Ersatzteilhändler Satair, und bei Tarmac Aerosave als Anteilseigner. "Die ausgebauten Teile werden in Europa gelagert, um Kunden im gesamten Markt schnell zur Verfügung zu stehen", schreibt VAS in einer Pressemitteilung. Angesichts anhaltender Verzögerungen beim neuen Boeing-Flaggschiff 777-9 seien Airlines nach wie vor und großteils länger als geplant auf ihre A380 angewiesen. "Der Zeitpunkt ist günstig für ein Programm, das sich auf die Ausmusterung von A380-Flugzeugen und die Verwertung ihrer gebrauchsfähigen Teile konzentriert", unterstreicht VAS-Chef Tommy Hughes. Er und sein Unternehmen haben bereits ausgiebig Erfahrung mit der Zerlegung des weltgrößten Passagierflugzeugs: Bislang schlachtete VAS zehn A380, darunter auch das erste verschrottete Exemplar ab 2018.