Embraer hat seit geraumer Zeit einen Hang dazu, die Prototypen seiner Zivilflugzeuge mit ausgefallenen Bemalungen zu versehen. Damit wollen die Brasilianer ihre E2-Jet-Familie promoten, deren Vertreter in der Vergangenheit mit spektakulären Raubtiergesichtern am Bug für Furore sorgten. „Profit Hunter“ nennt Embraer selbst die E2-Jets – Profitjäger. Genau diesen Jagdtrieb nach Gewinn will der Flugzeughersteller aus São José dos Campos mit seinen Design-Kreationen unterstreichen. So zierten in der Vergangenheit ein Hai, ein Tiger sowie ein Adler die Nasen der E2-Jets. Bei der größten Vertreterin der Familie, der E195-E2, schmückt nun folgerichtig ein Löwe die Frontpartie.
Der „Tech Lion“ als König der E2-Familie
„Der Löwe ist der König aller Jäger und ein angemessenes Symbol für die Fähigkeit des Flugzeugs, sich an jede Betriebsumgebung anzupassen“, heißt es dazu seitens Embraer. Mit dem „Tech Lion“ genannten Design setzen die Brasilianer aber verglichen mit den vorhergegangenen Anstrichen noch einen drauf: Zum ersten Mal erstrahlt nicht nur der Bug, sondern das gesamte Flugzeug in einer stimmigen Sonderlackierung, wogegen zuvor stets die „nornale“ Embraer-Werksbemalung als Grundlage diente.

Hinter dem stilisierten Löwenkopf, der sich in filigranen Linien über die gesamte Front erstreckt, ziehen sich elektrische Leitungen und Verkabelungen in Gold über den dunkel gehaltenen Rumpf bis ans Heck. Die von Embraer „Tech Lion“ genannte Livery soll die fortschrittlichen Technologien symbolisieren, die an und in dem Flugzeug ihren Dienst verrichten.
E195-E2 wird im Flug zu sehen sein
Die E2-Serie des Herstellers besteht aus der Embraer E175-E2, der E190-E2 und der E195-E2. Die Flugzeuge verbrauchen laut Hersteller dank neuer Triebwerke und aerodynamischer Verbesserungen bis zu 24% weniger Kerosin als ihre Vorgänger aus der E1-Serie. Embraer hat bisher 150 Bestellungen für seine neuen E2-Jets gesammelt. Die E195-E2 hat erst im April von der brasilianischen Luftfahrtbehörde sowie von der US-amerikanischen FAA die Zulassung erhalten.
Der „Tech Lion“, der in Paris auch am Flugprogramm teilnehmen soll und die Registrierung PR-ZIQ trägt, kam aus São José dos Campos nach Le Bourget, mit Zwischenlandungen in Recife und auf den Kapverdischen Inseln. Flankiert wird der Löwe auf dem Aérosalon von weiteren Flugzeugen aus dem Embraer-Portfolio. So wird etwa der neue Militärtransporter KC-390 im Flug vorgeführt werden. In der Riege der Businessjets hält außerdem die Praetor 600 in Paris die brasilianische Fahne hoch.