Ukrainische Antonows holen Hilfsgüter in Stuttgart

Feuerwehr-Equipment
Ukrainische Antonows holen Hilfsgüter in Stuttgart

Zuletzt aktualisiert am 04.03.2022

Wer im Umfeld des Flughafens Stuttgart wohnt und heute um kurz nach 8 Uhr morgens nicht ohnehin schon wach war, dürfte keinen Wecker gebraucht haben: nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Antonows nahmen heute Morgen Kurs auf Stuttgart und landeten, jeweils im Abstand von rund 20 Minuten, am Airport der Schwabenmetropole. Darunter fanden sich zwei seltene An-32P, die in der Ukraine nicht nur als Transporter fungieren, sondern auch als Löschbomber zum Einsatz kommen. Die beiden Tanks links und rechts an der Rumpfunterseite zeugen von dieser Profession. Komplettiert wurde das Trio in Gestalt einer An-26. Alle drei Maschinen gehören dem ukrainischen Katastrophenschutz und waren vergangene Woche, kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine, nach Polen ausgeflogen.

Bianca Renz

Ein Löschroboter für die Ukraine

Von dort aus verschlug es die ukrainischen "Engel der Lüfte" nun heute nach Stuttgart. Die Feuerwehr Fellbach hatte in einer Baden-Württemberg-weiten Aktion eine große Menge Feuerwehr-Ausrüstung zusammengesammelt, die in der Ukraine aktuell dringend benötigt wird. Darunter befanden sich Pumpen und Stromaggregate, weitere Ausrüstung für den Katastrophenfall sowie hydraulische Rettungsscheren. Ein Hersteller stiftete gar den Prototypen seines Löschroboters. An die 250 Paletten mit Equipment kamen so zusammen, wie Koordinator Alexander Ernst von der Fellbacher Feuerwehr erläuterte. Nur ein Bruchteil davon landete heute jedoch am Stuttgarter Flughafen in den überschauberen Frachträumen der Antonow-Zweimots. Der Rest ist bereits per Lkw auf dem Weg Richtung ukrainische Grenze.

Patrick Zwerger

Antonows sind wieder unterwegs

Am Freitagnachmittag nahmen dann auch die Crews der rot-weißen Antonows Abschied von Stuttgart und machten sich mit ihren Flugzeugen wieder auf gen Osten. Der Stuttgarter Flughafen unterstützte die große Hilfasaktion auf seine Art, indem er den drei ukrainischen Turboprops die Landegebühren erließ. Für Airport-Chef Walter Schoefer eine Selbstverständlichkeit: "Wir sind froh und dankbar, dass es im Zusammenspiel vieler Menschen gelungen ist, beispielsweise Löschgerät in die Ukraine zu bringen, mit dem Brände an havarierten Gas- und Ölpipelines gelöscht werden können. Wir unterstützten das gern."