
Vertreten sind in der DLR-Flotte neben Helikoptern sowohl Segel- als auch Motorflugzeuge. Die Flugzeuge sind teilweise selbst Gegenstand der Luftfahrtforschung oder werden als Plattform für die Installation und den Betrieb von wissenschaftlichen Geräten verwendet. Dabei werden sie ständig an neue Experimente angepasst.
Die DLR-Flugbetriebe in Braunschweig und Oberpfaffenhofen sind verantwortlich für die Bereitstellung und den Einsatz der Flotte und beschäftigen dafür nach Angaben des DLR rund 75 Techniker, Ingenieure und Piloten. Die Flugzeuge werden über Land, Wasser oder Eis eingesetzt und sammeln pro Jahr bis zu 250 Flugstunden auf bis zu 30 wissenschaftlichen Missionen. Diese Missionen führen, je nach Forschungsgegenstand, über die unterschiedlichsten Gebiete: Grönland, Spitzbergen, die Antarktis, die USA, Europa sowie Russland und Japan.
Aufgabe der Flotte von Forschungsflugzeugen ist das Erbringen von wissenschaftlichen Dienstleistungen für Forschungsprogramme des DLR, für nationale und internationale Institutionen, Behörden und industrielle Kunden. Die Systeme und Forschungsplattformen werden dabei ständig erweitert und an neue Experimente angepasst. Das DLR besitzt die Anerkennung als luftfahrttechnischer Betrieb durch das Luftfahrtbundesamt. Das ermöglicht die selbstständige Durchführung von Wartungsarbeiten an den eigenen Flugzeugen sowie die Zulassung von Modifikationen für wissenschaftliche Ein- und Umbauten.
Airbus A320-232 – D-ATRA
Der Airbus A320, getauft auf den Namen "Otto Lilienthal", stellt das größte Mitglied der DLR-Forschungsflotte dar und ist das größte Forschungsflugzeug in Europa. Die Bezeichnung "ATRA" steht für "Advanced Technology Research Aircraft". Das in Kooperation von DLR und Airbus betriebene Flugzeug dient der Erforschung vielfältiger Themenbereiche: Fluglärm, Passagierkomfort, Aerodynamik, Flugsystemtechnik, Messtechnik und Wirbelschleppenforschung. Im Bereich der Erforschung und Verringerung des Fluglärms trägt der Airbus zur Messung von Umströmungslärm bei. Unter dem Gesichtspunkt des Passagierkomforts werden die Innenraumakustik eines Flugzeuges analysiert sowie Komfort- und Sicherheitskonzepte in der Kabine erprobt. Zur Untersuchung der Aerodynamik zählen aeroelastische Messverfahren, zur Erforschung der Flugsystemtechnik die Erprobung neuer Kommunikationstechnologien im Flug und am Boden. Auch Atmosphären- und Triebwerksmessungen werden mit der D-ATRA durchgeführt. Im Bereich der Wirbelschleppenforschung testet der Airbus Warn- und Vermeidungssysteme. Unterstützt wird die Forschung durch die Messung von Turbulenzen an Flügel und Leitwerk. Auch die Arbeitsbelastung und -verteilung im Cockpit kann mit dem Airbus A320-232 erforscht werden.
Im Einsatz seit: Ende 2008
Länge: 37,57 Meter
Höhe: 11,76 Meter
Spannweite: 34,10 Meter
max. Flughöhe: 11.800 Meter
Reichweite: 4.800 – 5.700 Kilometer
Flugdauer: Bis zu 6,5 Stunden im Testbetrieb
Leergewicht: 42,3 Tonnen
max. Gesamtgewicht: 75,5 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 840 km/h
ursprüngliche Nutzung: Passagierflugzeug
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
Antares DLR-H2

Antares ist das weltweit erste bemannte Flugzeug, welches ausschließlich mit Brennstoffzellen angetrieben wird. Als Kraftstoff dient Wasserstoff, welcher in einer direkten elektrochemischen Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft in elektrische Energie umgewandelt wird. Bei diesem verbrennungsfreien Prozess entsteht als Reaktionsprodukt ausschließlich Wasser. Wird der Wasserstoff mit regenerativem Strom erzeugt, so sind Start, Flug und Landung völlig CO2-frei. Der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle beträgt bis zu 52 Prozent, ihre maximale Leistung liegt bei rund 33 Kilowatt. Unter Dauerleistung erreicht sie mehr als 20 Kilowatt.
Das Brennstoffzellensystem wiegt etwa 60 Kilogramm und erreicht im Flug eine Betriebstemperatur zwischen – 45°C und 40°C. Der Drucktank fasst fünf Kilogramm Wasserstoff bei einem Druck von 350 bar. Die Gesamteffizienz des Antriebs liegt nach Angaben des DLR bei etwa 40 Prozent. Die Antares kann wahlweise auch als Hybridflugzeug mit einer Lithium-Ionen-Batterie betrieben werden.
Als Basis des Flugzeugs dient der Motorsegler Antares 20E. Er wurde strömungstechnisch optimiert, um turbulente Strömungen zu vermeiden und so sparsam zu fliegen. Der Motor kann flexibel in einem Bereich von 188 bis 400 Volt betrieben werden, da die Eingangsspannung ein weites Spektrum aufweist. Das Brennstoffzellen-Flugzeug ist ein fliegendes Testlabor zur Erforschung von Brennstoffzellen als Bordstromversorgung im Flugzeug. Unterschiedliche Architekturen von Brennstoffzellen können in Tests unter realen, luftfahrtrelevanten Einsatzbedingungen getestet werden. Dazu zählen Unterdruck, Temperatur, Beschleunigung und Vibration. Als Nutzlast wurden optische Sensoren für die Verkehrsbeobachtung auf Fernstraßen eingebaut, welche eine zeitnahe Feststellung von Verkehrsstaus ermöglichen. Durch die Informationsweitergabe kann so eine Anregung zur Stauumfahrung gegeben werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW).
Im Einsatz seit: 07.07.2009 (Erstflug)
Länge: 7,4 Meter
Spannweite: 20 Meter
max. Flughöhe: > 2000 Meter
Reichweite: > 750 Kilometer
Leergewicht: 460 Kilogramm
max. Gesamtgewicht: 875 Kilogramm
Höchstgeschwindigkeit: 176 km/h
ursprüngliche Nutzung: Motorsegler
DLR-Flugbetrieb: Stuttgart
Cessna 208B Grand Caravan

Die Cessna ist die kleinste Maschine des DLR-Flugbetriebs in Oberpfaffenhofen. Das Flugzeug wird eingesetzt für Fernerkundung, insbesondere für Kameraflüge mit der hochauflösenden Stereokamera HRSC (High Resolution Stereo Camera) des DLR. Der zweite große Verwendungszweck des Flugzeugs liegt in seiner Funktion als "fliegender Hörsaal": Studenten der Luft- und Raumfahrttechnik sowie Atmosphärenwissenschaftler wie Meteorologen und Flugwetterberater können seit 2006 Flugversuche selbst miterleben. Die Cessna bietet für jeweils sieben Studenten und Wissenschaftler die Möglichkeit, auf einem eigenen Monitor mit virtuellen Cockpitinstrumenten die unterschiedlichen Manöver und Messdaten live zu verfolgen.
Länge: 12,7 Meter
Höhe: 4,57 Meter
Spannweite: 15,9 Meter
max. Flughöhe: 7.620 Meter
Reichweite: 1.660 Kilometer
Flugdauer: 5,5 Stunden ohne Nutzlast
Leergewicht: 2,3 Tonnen
max. Gesamtgewicht: 3,96 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 314 km/h
ursprüngliche Nutzung: Passagier-, Rettungs-, Versorgungs- und Frachtflugzeug
DLR-Flugbetrieb: Oberpfaffenhofen
Dassault Falcon 20E – D-CMET

Die Falcon stellt eines der wichtigsten Großforschungsgeräte des DLR zur Untersuchung der Auswirkung von Flugzeug-Emissionen auf die Zusammensetzung der Atmosphäre dar. Auch für die europäische flugzeuggetragene Forschung ist sie wichtig. Bei der Atmosphärenforschung werden sowohl Messungen von Spurengasen und Aerosolen am Boden vorgenommen als auch Luftproben gesammelt. Die Falcon darf als einziges Forschungsflugzeug Europas im Rahmen gesetzlicher Grenzwerte in großen Höhen und über längere Distanzen in Vulkanaschewolken einfliegen.
Das Flugzeug basiert auf einem Geschäftsreiseflugzeug der französischen Firma Dassault und zeichnet sich aus durch eine große Flughöhe, welche über der maximalen Höhe der meisten Verkehrsflugzeuge liegt, ihre Robustheit und Wendigkeit. Das ermöglicht die Durchführung von Messungen in der Nähe von Gewittern oder 30 Meter hinter den Triebwerken eines Verkehrsflugzeugs. Die Falcon wird bei Messungen zur Entstehung und Struktur arktischer Stürme eingesetzt und kommt im Forschungsprojekt SCOUT (Stratospheric-Climate Links with Emphasis on the Upper Troposphere and Lower Stratosphere) zum Einsatz. Bei diesem Forschungsprojekt führen Mitarbeiter des DLR-Instituts für Physik der Atmosphäre zusammen mit dem Flugbetrieb und 60 europäischen Forschungsinstituten und Universitäten in Europa Untersuchungen zur Weiterentwicklung der Zusammensetzung der Atmosphäre und des Klimas durch. Während des Internationalen Polaren Jahres (IPY) 2007/2008 fanden vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre über der norwegischen Barentssee Messungen zur Entstehung und Struktur arktischer Stürme statt.
Im Einsatz seit: 1976
Länge: 17,2 Meter (18 Meter mit Nasenmast)
Höhe: 5,32 Meter
Spannweite: 16,3 Meter
max. Flughöhe: 12,8 Kilometer
Reichweite: 3.700 Kilometer
Flugdauer: 5,5 Stunden (abhängig von der Nutzlast)
Leergewicht: 7,53 Tonnen (mit ständiger Versuchsausrüstung)
max. Gesamtgewicht: 13,2 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 917 km/h
ursprüngliche Nutzung: Business Jet, Einsatz im militärischen Bereich
DLR-Flugbetrieb: Oberpfaffenhofen
DG 300 Elan-17

Die Flugleistungen des Segelflugzeugs der Bruchsaler Firma DG Flugzeugbau GmbH sind exakt vermessen: Sie dienen als Referenz für die Leistungsbewertung anderer Segelflugzeuge. Somit ist die DG 300 ein "Urmeter" für die Ermittlung der Geschwindigkeitspolare anderer Segelflugzeuge. Die Geschwindigkeitspolare gibt die Sinkgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Fluggeschwindigkeit an, das Ergebnis der Messungen dient der Erhöhung der Reisegeschwindigkeit bei antriebslosem Flug.
Das Segelflugzeug besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). In der Ausführung für das DLR erhielt die DG eine um zwei Meter größere Spannweite als das Serienmodell, woraus sich die Typenbezeichnung "17" ableitet. Dies war notwendig, da für eine Bewertung anderer Segelflugzeuge kein zu großer Leistungsunterschied zwischen den Flugzeugen herrschen darf.
Länge: 6,8 Meter
Höhe: 1,39 Meter
Spannweite: 17 Meter
max. Gesamtgewicht: 550 Kilogramm
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
ursprüngliche Nutzung: Segelflugzeug
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
Diskus-2c DLR

Die Diskus stellt eine neue Generation von Forschungsflugzeugen für den Segelflug dar und soll schrittweise die DG 300 Elan-17 als Referenzflugzeug ersetzen. Hierfür wurde die Flugleistung ebenfalls genau vermessen. Die Struktur besteht im Gegensatz zu ihrem Vorgängermodell aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK). Bereits beim Bau wurde Stauraum für Messelektronik geschaffen. Im Vergleich zum Serienmodell erhielt die Diskus-2c des DLR einen Nasenmast. Dieser ist mit einer 5-Loch-Sonde ausgestattet, um den Anströmwinkel präzise bestimmen zu können. Neben der Flugleistung anderer Flugzeuge sollen auch Themen zur Aeroelastik, Parameteridentifizierung im Flug oder auch Fragestellungen zur Schnittstelle Mensch-Maschine erforscht werden.
Länge: 6,8 Meter (ohne Nasenmast)
Höhe: 1,3 Meter
Spannweite: 18 Meter
max. Gesamtgewicht: 565 Kilogramm
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h
ursprüngliche Nutzung: Segelflugzeug
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
Dornier Do 228-101 – D-CODE

Das Flugzeug ist eine fliegende Universal-Forschungsplattform für unterschiedliche Experimente wie Strömungsuntersuchungen an Laminarprofilen und der Erprobung von Radar- und Infrarotsensoren zur Erzeugung künstlicher Außensicht bei Sichtbehinderungen. Die Dornier Do-228-101 dient ebenfalls der Erprobung von Flugführungssystemen und kommt bei Fernerkundungsmissionen mit der hochauflösenden Stereokamera HRSC (High Resolution Stereo Camera) des DLR zum Einsatz.
Länge: 15,03 Meter
Höhe: 4,86 Meter
Spannweite: 16,97 Meter
max. Flughöhe: 7.600 Kilometer
Reichweite: 2.700 Kilometer
Flugdauer: bis zu 8 Stunden
Leergewicht: 3,7 Tonnen
max. Gesamtgewicht: 5,98 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 369 km/h
ursprüngliche Nutzung: Zivile und militärische Nutzung, Passagierflüge
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
Dornier Do 228-212

Die Dornier Do 228-212 dient gleichfalls der Fernerkundung. Hierfür können spezielle Kamerasysteme oder digitale Sensoren im Infrarot-Bereich verwendet werden. Das Flugzeug wird als Forschungsplattform für detailliertere Informationen über die Erdoberfläche und die Vegetation verwendet. Diese Daten werden mittels Messwerten erfasst, die sich je nach Bildmaßstab unterscheiden. Sie können im Bereich von mehreren Kilometern oder wenigen Dezimetern liegen. Ebenfalls durchgeführt werden wiederholte Messungen an gleicher Stelle, bei denen unterschiedliche digitale Sensoren zum Einsatz kommen. Somit ist es möglich, präzisere Informationen über die Erdoberfläche und die Vegetation zu erhalten. Die Forschungsschwerpunkte liegen bei der Geophysik, der Glaziologie und den Klimawissenschaften.
Länge: 16,56 Meter (18,7 Meter mit Nasenmast)
Höhe: 4,86 Meter
Spannweite: 16,97 Meter
max. Flughöhe: 7.620 Meter
Reichweite: 1.000 – 2.700 Kilometer
Flugdauer: 8:20 Stunden (ohne Nutzlast)
Leergewicht: 3,7 Tonnen
max. Gesamtgewicht: 6,57 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 389 km/h
ursprüngliche Nutzung: Zivile und militärische Nutzung, Passagierflüge, Frachttransport
DLR-Flugbetrieb: Oberpfaffenhofen
Eurocopter BO 105

Der Hubschrauber dient als universeller Forschungsträger und wird bei einer Vielzahl von Forschungsmissionen eingesetzt. Das auf dem leichten Mehrzweck-Hubschrauber der Messerschmitt-Bölkow Blohm GmbH (MBB) basierende Fluggerät wurde als erster Hubschrauber in Deutschland serienmäßig mit einem gelenklosen Rotorkopf und zwei Turbinen ausgestattet. Des Weiteren wurden zum ersten Mal bei einem Hubschrauber die Rotorblätter aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Die Forschungsschwerpunkte liegen zum einen auf der Untersuchung von Flugeigenschaften, wie der Berechnung und Messung von Luftströmungen am fliegenden Hubschrauber. Kräfte- und Druckverhältnisse am sich drehen Rotorblatt können gemessen und aufgezeichnet werden. Zum anderen werden lärmarme Anflüge untersucht und die BO 105 wird als Kameraträger für Wärmebildaufnahmen genutzt. Außerdem dient der Hubschrauber der Entwicklung von Pilotenassistenzsystemen und der Erprobung der Schwingungsdämpfung beim Fliegen mit Außenlasten.
Länge: 8,56 Meter (Rumpflänge)
Höhe: 3,02 Meter
Rotordurchmesser: 9,84 Meter
max. Flughöhe: 5.181 km/h
Reichweite: 500 Kilometer
Flugdauer: 2,5 Stunden
max. Gesamtgewicht: 2,4 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 262 km/h
ursprüngliche Nutzung: Staatliche Aufgaben wie Verkehrsüberwachung, Zivilschutz, Rettungsflüge, Polizei, Bundeswehr
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
Fliegender Hubschrauber-Simulator EC135 ACT/FHS

Der Helikopter ist der weltweit erste Hubschrauber mit der Fly-by-Light-Steuerung. Die Steuersignale werden dabei zwischen den Bedienelementen, dem Flugführungsrechner und den Stellantrieben für die Rotorblattsteuerung durch optische Signale mittels Lichtwellenleiter übertragen. Gegenüber der elektrischen Datenübertragung Fly-by-Wire hat diese Steuerung deutliche Vorteile: eine hohe Übertragungsbandbreite, große Betriebszuverlässigkeit und ein geringes Gewicht. Der Name des Hubschraubers steht für Active Control Technology/Flying Helicopter Simulator.
Mit dem auf dem Serienhubschrauber Eurocopter EC135 basierenden Fluggerät kann zum einen das Flugverhalten anderer Hubschrauber unter realen Umgebungsbedingungen simuliert werden. Zum anderen ist es möglich, neue Steuerungs- und Regelungssysteme zu erproben. Der Hubschrauber kommt insbesondere bei der Entwicklung einer Flugsteuerungssoftware zum Einsatz, die die Arbeitsbelastung des Piloten in schwierigen Flugsituationen verringert und gleichzeitig die intuitive Steuerung des Hubschraubers beibehält. Mit ihm ist es möglich, neue, noch nicht voll ausgetestete Technologien zu überprüfen und auszuwerten, bevor ihre Entwicklung abgeschlossen ist. Aktive Steuerorgane wie Sidesticks können implementiert und erprobt werden, genauso wie Pilotenassistenzsysteme, Sensoren und Sichtsysteme. Flugeigenschaften können vermessen und Testpiloten sowie Flugversuchsingenieure ausgebildet werden.
Länge: 12,20 (Rumpflänge)
Höhe: 3,51 Meter
Rotordurchmesser: 12,20 Meter
max. Flughöhe: 6000 Meter
Reichweite: 440 Kilometer
Flugdauer: 2,5 Stunden
max. Gesamtgewicht: 2.835 Kilogramm
Höchstgeschwindigkeit: 254 km/h
ursprüngliche Nutzung: Staatliche Aufgaben wie Zivilschutz, Rettungsflüge, Polizei, Bundeswehr
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
HALO Gulfstream G550

Die Gulfstream G550 ist eine einzigartige Forschungsplattform durch eine Kombination aus Reichweite, Flughöhe, Nutzlast und umfangreicher Instrumentierung. HALO steht für "High Altitude and Long Range Research Aircraft". Das Flugzeug löst die Dassault Falcon als Forschungsflugzeug ab. Als Schwerpunkte gelten verschiedene atmosphärische Messungen: Durch vergleichende Messungen in verschiedenen Regionen der Atmosphäre können Wechselwirkungen zwischen Aerosolen und Wolken untersucht werden. Dadurch lassen sich Erkenntnisse über den Einfluss auf den atmosphärischen Energiehaushalt und den Wasserkreislauf gewinnen. Durch Messungen von Schadstoff-Emissionen, vor allem in Europa, Nordamerika und Asien, kann ihre Wirkung auf die atmosphärische Oxidationsfähigkeit untersucht werden. Besonders die relevanten Spurengase und Radikale sind von Bedeutung, um ein tiefergehendes Verständnis über die luftchemischen Prozesse zu gewinnen und die vorhandenen Atmosphärenmodelle überprüfen zu können. Im Übergangsbereich zwischen Troposphäre und Stratosphäre werden bis in einer Höhe von 16 Kilometern Messungen durchgeführt. Diese Region beeinflusst den atmosphärischen Energiehaushalt wesentlich, genauso wie den Transport von Spurengasen. Ebenfalls von großer Bedeutung für Klimastörungen sind die Zirren, Eiswolken in großen Höhen. Diese werden durch kommerzielle Flugzeuge, die in immer größerer Zahl in dieser Höhe fliegen, zusätzlich beeinflusst. Mit der Gulfstream wird außerdem der gesamte Höhenbereich der Troposphäre untersucht, um neue Erkenntnisse über Wetterphänomene und Konvektion zu erhalten.
Im Einsatz seit: 2009
Länge: 29,4 Meter (31 Meter mit Nasenmast)
Höhe: 7,9 Meter
Spannweite: 28,5 Meter
max. Flughöhe: 15,5 Kilometer
Reichweite: 8.000 – 11.000 Kilometer
Leergewicht: 22,23 Tonnen
max. Gesamtgewicht: 41,28 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 1.054 km/h
ursprüngliche Nutzung: Business Jet, militärische Nutzung
DLR-Flugbetrieb: Oberpfaffenhofen
Robin DR 400/200R Remorqueur – D-EDVE

Die DR 400/200R dient als Schleppflugzeug für Segelflugzeuge und als Transportflugzeug. Auch für das Pilotentraining wird das auf einer Jodel Robin DR 400 der französischen Firma Apex Group basierende Flugzeug eingesetzt. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der Flugleistungsvermessung von Segelflugzeugen. Die Aufgaben der DR 400/200R haben sich im Laufe ihrer Dienstjahre gewandelt, sodass sie heute primär ihren Dienst als Schleppflugzeug versieht.
Länge: 7,22 Meter
Höhe: 2,23 Meter
Spannweite: 8,72 Meter
max. Flughöhe: 3.657 Meter
Reichweite: 800 Kilometer
Flugdauer: bis zu 4 Stunden
Leergewicht: 708 Kilogramm
max. Gesamtgewicht: 1,1 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 308 km/h
ursprüngliche Nutzung: Schlepp- und Reiseflugzeug
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
LFU 205

Dieses Flugzeug wurde als erstes seiner Klasse in Kunststoffbauweise gefertigt und ist ein Einzelstück. Die LFU 205 wurde im Juni 2017 außer Dienst gestellt und befindet sich seitdem in der Flugwerft des Deutschen Museums in Oberschleißheim. Die offizielle Übergabe findet am 8. März 2018 statt.
Die Forschungsschwerpunkte der LFU 205 lagen auf der Verwendung als Entwicklungsträger für laminare Tragflügelprofile sowie bei der Messung von Druckverteilung und Widerstand an den Tragflügelprofilen. Ebenfalls untersucht wurden Grenzschichten, um so vertiefte Erkenntnisse über den Einfluss der Reibung am Flügelprofil zu erhalten. Mittels Infrarot wurden laminare und turbulente Strömungen an der Tragfläche und ihrem Übergang erforscht. Von besonderem Interesse ist der Umschlag von laminarer zu turbulenter Strömung, um diesen zuverlässiger verhindern zu können.
Im Einsatz seit: 1984
Länge: 7,44 Meter
Höhe: 2,30 Meter
Spannweite: 10,50 Meter
max. Flughöhe: 3.600 Meter
Reichweite: 1.000 Kilometer
Flugdauer: 3,5 Stunden
Leergewicht: 947 Kilogramm
max. Gesamtgewicht: 1.280 Kilogramm
Höchstgeschwindigkeit: 325 km/h
ursprüngliche Nutzung: Zivile Nutzung
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig
VFW 614 / ATTAS

Die ATTAS ist bereits seit Juni 2012 außer Betrieb. Die Abkürzung steht für "Advanced Technologies Testing Aircraft System". Das Flugzeug, welches auf der VFW 614 der Firma VFW-Fokker (Vereinigte Flugtechnische Werke, heute Airbus) basiert, war ein fliegender Simulator. Mit ihm wurde das Flugverhalten anderer Flugzeuge, real existierend oder virtuell, simuliert. Das Flugzeug zeichnet sich durch eine Kombination aus einer mechanischen und einer elektrohydraulischen Steuerung (Fly-by-Wire) aus. Zwischen den beiden Steuerungen konnte umgeschaltet werden. So konnten Wissenschaftler erforschen, was flugregelungstechnisch mit einem Computer möglich ist. Die Forschungsschwerpunkte lagen auf der Lebensdauer und des Zerfalls von Wirbelschleppen. Somit können mögliche Staffelrückstände zwischen hintereinander an- oder abfliegenden Flugzeugen verringert werden. Außerdem konnten Wirbelschleppen-Durchflüge simuliert werden. Zukünftige Flugsicherungsverfahren und lärmarme Anflüge wurden ebenfalls erprobt.
Im Einsatz seit: Ende der 1980er Jahre
Länge: 20,60 (24,39 mit Nasenmast)
Höhe: 7,84 Meter
Spannweite: 21,50 Meter
max. Flughöhe: 7.600 Meter
Reichweite: 1.800 Kilometer
Leergewicht: 14,9 Tonnen (mit ständiger Versuchsausrüstung)
max. Gesamtgewicht: 20,8 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 700 km/h
ursprüngliche Nutzung: Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug
DLR-Flugbetrieb: Braunschweig