Sie trägt die Werksnummer 1951, ist eine A330-300 und gehört seit vergangenem Freitag der Aer Lingus: Mit dem grünen Kleeblatt am Heck und der neuen Registrierung EI-EIN verließ am 28. Februar die letzte gebaute Passagier-A330 der ersten Generation das Airbus-Werk in Toulouse. Ab sofort baut Airbus die A330 für den zivilen Markt nur noch in den neo-Varianten -800 und -900. Das finale Exemplar der kleineren A330-200 war bereits im Oktober 2019 an die französische OpenSkies ausgeliefert worden, die das Flugzeug seither als F-HLVN für Level betreibt. Zwar stehen auf dem Airport Châteauroux in Zentralfrankreich drei weitere fabrikneue A330-300 für Hongkong Airlines auf Halde, eine vierte Maschine für denselben Kunden findet sich noch auf der Produktionsliste – ob das Quartett jedoch jemals ausgeliefert wird, ist fraglich: Hongkong Airlines befindet sich seit geraumer Zeit in finanzieller Not.

Irlands Langstrecken-Flaggschiff
Aer Lingus dagegen stockt mit dem neuen Flugzeug seine A330-300-Flotte auf nunmehr zehn Flugzeuge auf. Ihr durchschnittliches Alter beträgt laut Internet-Datenbanken knapp sechs Jahre. Dazu kommen fünf Exemplare der reichweitenstärkeren A330-200, von denen die älteste, EI-LAX, fast 21 Jahre auf dem Buckel hat. Aer Lingus fliegt mit den Großraum-Zweistrahlern vor allem von Dublin zu diversen Zielen in den USA. Obwohl die Iren mit Ausnahme einer Boeing 757-200 eine reine Airbus-Flotte besitzen, bereits vier A321neo betreiben und sechs A321XLR für die Langstrecke bestellt haben, findet sich im Orderbuch von Airbus bislang keine Aer Lingus-Bestellung für die A330neo. Stattdessen plant man offenbar, die alternden A330-200 durch fünf A350-900 zu ersetzen.

A330ceo nur noch militärisch
Airbus hat unterdessen mit der Auslieferung der MSN 1951 die zivile A330-Fertigung komplett auf die neo-Varianten A330-800 und A330-900 umgestellt, die mit ihren Trent 7000-Turbofans sehr viel sparsamer fliegen als ihre Vorgänger. Auch fabrikneue Frachter der ersten Generation wird es nicht mehr geben, sieht man einmal von den noch zu bauenden A330-700ST Beluga XL ab, die für den konzerneigenen Werksverkehr gebraucht werden. Als Militärflugzeug produziert Airbus zumindest die A330-200 aber weiterhin – in Gestalt des Tankers und Transporters A330 MRTT.