Im Museum of Flight am Flughafen Boeing Field in Seattle beging der Luftfahrtkonzern am Freitag seine Gründung am 15. Juli 1916. Eine große Parade von Flugzeugen der "7"-Reihe, darunter eine 707 und die neueste, gerade aus Farnborough zurückgekehrte 787 von ANA, verkörperte die erfolgreiche Unternehmensgeschichte. Zahlreiche Boeing-Mitarbeiter und Pensionäre waren zu dem Fest eingeladen, das den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen Boeings bildet. Das Museum stellt auch den historischen "Red Barn" aus, eine rot lackierte Holz-Scheune, die einst das erste Boeing-Flugzeugwerk beherbergte. Bill Boeing hatte dort zunächst Wasserflugzeuge gebaut.
Ray Conner, Chef der Zivilflugsparte, würdigte in seiner Rede die Rolle Boeings als "Brückenbauer" zwischen einst verfeindeten Nationen. So habe er als damaliger Asien-Verkaufschef von Boeing den ersten Passagierflugzeug-Großauftrag mit dem noch kurz zuvor verfeindeten Vietnam vermittelt. Boeing-Konzernchef Dennis Muilenburg mahnte den gleichen Innovationsgeist der letzten einhundert Jahre auch für die nächsten einhundert Boeing-Jahre an. Eines Tages werde man täglich ins All fliegen und jeden Punkt der Erde in nur einer Stunde erreichen können. Saubere Energie dafür werde man mit Sonnensatelliten "ernten".
Im Boeing-Konzern sind heute auch früher eigenständige Unternehmen wie McDonnell Aircraft, Douglas Aircraft, North American Aviation/ Rockwell, Piasecki/ Vertol, Hughes (Hubschrauber und Raumfahrt) und Stearman aufgegangen. Deshalb zählt Boeing unter anderem folgende Programme zu seinem Erbe: 7er-Jet-Serie (707 bis 787), Douglas DC-Serie, Douglas World Cruiser, C-47 Skytrain und A-4 Skyhawk, North American B-25 Mitchell, P-51 Mustang, F-86 Sabre Jet, F-100 Super Sabre, B-1B Lancer und X-15, McDonnell F-4 Phantom II, McDonnell Douglas F-15 Eagle, C-17 Globemaster III und F/A-18 Hornet, CH-47 Chinook, AH-64 Apache und V-22 Osprey, B-17 Flying Fortress, B-29 Superfortress, B-47 Stratojet, B-52 Stratofortress und KC-135 Stratotanker, Saturn und Delta-Raketen, Gemini, Mercury, Apollo, Space Shuttle und die International Space Station.
Der Konzern beschäftigt 160.000 Mitarbeiter in den USA und 65 Staaten. Der Umsatz 2015 lag bei 96 Milliarden Dollar.