Die Anweisung der FAA erging nach einem Triebwerksausfall an einer japanischen Boeing 787-8, bei der am 29. Januar nach einer Pazifiküberquerung im Sinkflug auf Tokio das rechte Triebwerk durch von den Fanblättern abfallendes Eis und darauf folgendes Scheuern der Fanblätter am Gehäuse schwere Schäden erlitten hatte und nicht mehr angelassen werden konnte. Das Flugzeug flog mit dem verbliebenen Triebwerk weiter und landete eine knappe Stunde später mit 166 Personen an Bord wohlbehalten in Tokio-Narita.
Nur die neueste Triebwerksvariante "PIP2" ist betroffen
Das ausgefallene Triebwerk gehörte zur neuesten, verbesserten Version GEnx-1B PIP2, also mit dem "Perfomance Improvement Package 2" (die genaue Modellbezeichnung des leistungsgesteigerten Antriebs lautet "GEnx-1B()P2"). Die FAA erließ nun eine Lufttüchtigkeitsanweisung (AD), die eine Vergrößerung des hier besonders geringen Abstandes zwischen den Fanblättern und dem Gehäuse vorschreibt und den Besatzungen neue Bedienungsverfahren zur Eisvermeidung auferlegt. Die Anweisung betrifft rechtlich gesehen nur 43 amerikanisch zugelassene Flugzeuge, sie dürfte aber auch Folgen für die Entscheidungsfindung anderer Luftfahrtbehörden haben. Die FAA veranschlagt den Reparaturaufwand mit jeweils 40 Arbeitsstunden oder knapp 150.000 Dollar.
Alternativ ist auch die Benutzung von jeweils nur einem PIP2-Triebwerk in Verbindung mit älteren Versionen des gleichen Antriebs auf der anderen Flügelseite zulässig. Hier waren diese Probleme nicht aufgetreten. Die unterschiedlichen Triebwerksrüstsätze dürfen an der Boeing 787 laut Zulassung frei miteinander kombiniert werden.




