China Eastern Airlines ist Airbus' größter Kunde in Asien. Mit Stand Ende Juni betreibt der Carrier aus Schanghai insgesamt 413 Airbus-Jets. Dazu zählen allein 349 Maschinen der A320-Familie, außerdem 55 A330 sowie neun A350. Die letzte Zahl muss seit heute jedoch korrigiert werden, denn ab sofort fliegt China Eastern nicht mehr mit neun, sondern mit zehn A350 durch die Welt. Das Besondere an diesem zehnten Exemplar: Die Chinesen mussten nicht nach Toulouse reisen, um es entgegenzunehmen. Denn der Jet mit dem Kennzeichen B-323H wurde in Tianjin übergeben – und sorgte damit für eine Premiere.

Lackiert in Toulouse, ausgestattet in Tianjin
Denn die B-323H ist die erste A350, die nach der Endmontage in Toulouse nach China aufbrach, um dort ihren letzten Schliff zu erhalten. Das zeigt sie stolz mit einem Sticker, der auf dem weißen Rumpf prangt, und der sie klar als "First A350 delivered from China" kennzeichnet. Die Airbus-Mitarbeiter in Tianjin verpassten dem Widebody mit der MSN 452 unter anderem seine Kabine. Die Lackierung im eher schlichten Farbkleid des Kunden hatte er bereits in Frankreich erhalten. Dem Vernehmen nach soll das bei den folgenden A350, die in Tianjin übergeben werden, anders sein. Vier weitere Exemplare sollen 2021 noch am chinesischen Airbus-Standort den Besitzer wechseln.

Completion & Delivery Center in Tianjin
Das Airbus-Auslieferungszentrum für Großraumjets in Tianjin wurde 2017 eingeweiht und beschränkte sich bislang auf die Übergabe neuer A330 an asiatische Kunden. 2019 vereinbarten Airbus-Chef Faury und die chinesische Regierung die Erweiterung des Portfolios um die A350. Das Zentrum befindet sich am selben Ort wie die Endmontagelinie für die A320-Familie. Es deckt sämtliche Aktivitäten für die Flugzeugfertigstellung ab, einschließlich Kabineninstallation, Lackierung und Flugtests, außerdem die Flugabnahme durch den Kunden und schließlich die Auslieferung an denselben.