Erster US-Löscheinsatz des Supertankers

Jumbo-Wasserdusche über Kalifornien
Erster US-Löscheinsatz des Supertankers

Veröffentlicht am 05.09.2017

Die kalifornische Brandschutzbehörde Cal Fire habe den Supertanker N744ST erstmals am 31. August für ein Feuer zur Brandbekämpfung angefordert, meldete der Supertanker-Betreiber Global Super Tanker Services LLC. Der Einsatz im Gebiet des Lake Oroville sei der erste in den USA gewesen. Im südamerikanischen Chile war der Supertanker schon zuvor im Einsatz. Dort hatte er an einem einzigen Einsatztag 509 Tonnen Löschwasser abgeworfen.

Bei ihrem ersten US-Löscheinsatz warf die umgebaute Boeing 747-446 bei einem abendlichen Anflug 32,3 Tonnen Wasser ab, die in zwei Schüben ausgestoßen wurden. Bis zu sechs Schübe wären pro Tankladung möglich. Besonderheit des Supertankers ist sein elektronisches Abwurfsystem, das punktgenau den Abwurf vorgewählter Löschmittelmengen ermöglicht. Die Wasserauslässe befinden sich unter dem Rumpf auf Höhe der Flügelhinterkante. Die druckbeaufschlagten Wassertanks für bis zu 72 Tonnen Wasser sind im Frachtraum des Hauptdecks eingebaut. Die Elektronik hält auch die Schwerpunktlage des Flugzeugs im zulässigen Bereich. Einsatzbasis für den Supertanker war der Militärstützpunkt McClellan Air Base in Sacramento, die kürzlich von der Brandschutzbehörde erfasst worden war. Der Supertanker war drei Stunden nach seiner Alarmierung in der Luft.

"Wir wagen uns  an dieses neue Werkzeug heran, um noch während der vorläufigen Zulassung praktische Erfahrungen damit zu sammeln", sagte Dave Teter, stellvertretender Brandschutzdirektor in Kalifornien. "Wir werden weiter nach Gelegenheiten suchen, die 747 unter Einsatzbedingungen zu testen, so wie wir das zuvor auch mit der DC-10 gemacht haben, als derartig große Löschflugzeuge zum ersten Mal eingeführt wurden." Der Supertanker "The Spirit of John Muir" hat seine ständige Basis in Colorado Springs. Von dort erreicht er jeden Ort der kontinentalen USA in 4,5 Stunden oder weltweite Einsatzorte, wie bereits Israel.

Die flächenmäßig sehr ausgedehnten Waldbrände in Kalifornien, deretwegen zwischenzeitlich sogar der Notstand ausgerufen worden war, haben sich nach einem Wetterumschwung deutlich abgeschwächt.