Die Geschichte schlug Anfang der Woche hohe Wellen: Lufthansa wollte drei der sechs in Twente abgestellten Jumbo Jets zeitnah in die USA überführen, durfte aber nicht, weil dem Flughafen die nötigen Genehmigungen fehlten. Für den Start von Großraumjets sei der Airport nicht zertifizirt, teilte die Transportbehörde mit. Lediglich Landungen mit dem Zweck der anschließenden Vor-Ort-Verwertung seien demnach zulässig. Der Flughafen Twente gab sich überrascht – und zog vors Verwaltungsgericht. Dort trafen beide Parteien nun eine Vereinbarung: Twente wird per "einmaliger Ausnahme" von den Sicherheitsbestimmungen befreit. Lufthansa darf alle sechs 747 ausfliegen.
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So wenig Kerosin wie möglich
Im Gegenzug verpflichtet sich das Flughafenmanagement jedoch, "einen absolut sicheren Start" der Flugzeuge zu garantieren, wie die Regionalzeitung Tubantia schreibt. Außerdem dürfen die Jumbo Jets lediglich mit einer Mindestmenge Treibstoff an Bord starten. Der Sprecher der Aufsichtsbehörde, Ernst Koelman, erklärte des Weiteren, der Flughafen müsse nun noch offiziell einen Antrag auf Befreiung von den geltenden Auflagen stellen. Danach könne alles "sehr schnell" gehen, so Koelman.

Letzte 747 sollen Mitte 2021 weg sein
Tatsächlich soll die erste 747-400 laut Angaben des Flughafens noch diese Woche – vielleicht schon am Freitag – Twente verlassen. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen D-ABVP wird dann zunächst in Frankfurt erwartet, bevor es in die USA weiterfliegt. Dort wird es verschrottet. Lufthansa hat die D-ABVP sowie drei weitere in Twente geparkte 747-400 an GE Aviation Materials aus Texas verkauft. Die US-Firma wird die Maschinen zerlegen und wiederverwendbare Teile auf dem Gebrauchtmarkt weiterverkaufen. Bis Juni 2021, so heißt es, sollen alle Lufthansa-Jumbos Enschede verlassen haben. Für die Verantwortlichen des Flughafens Twente ist nach dem ganzen Ärger indes klar: Als Parkplatz für Flugzeuge in Jumbo-Größe wird sich ihr Airport künftig nicht mehr in Position bringen.