Den neuen Airbus-Schmalrumpf-Marathonjet A321XLR gibt es – genau wie die anderen Flugzeuge der A320neo-Familie – mit zwei Antriebsoptionen zu kaufen. Für die Version mit dem LEAP-1A-Turbofan von CFM gab die EASA jetzt grünes Licht – und erteilte dem Flugzeug in Form der Musterzulassung ihren Segen. Damit steht laut Airbus einer Indienststellung der LEAP-XLR gegen Ende des Sommers nichts mehr im Wege. Erstkundin wird nach aktuellem Stand der spanische Flag Carrier Iberia sein.
Gut 500 bestellte A321XLR
Damit wähnt sich Airbus gut zwei Jahre nach dem Erstflug der A321XLR zumindest teilweise am Ziel der Flugerprobung. Die erste A321XLR – ebenfalls mit LEAPs bestückt – war im Juni 2022 erstmals abgehoben. Anschließend folgte ein umfangreiches Testprogramm, an dem insgesamt drei Prototypen teilnahmen. Für das neue Topmodell der A320neo-Familie, das dank eines zusätzlichen integrierten Rumpftanks gemäß Werksangaben bis zu 8.700 Kilometer weit fliegen kann, liegen laut Hersteller mehr als 500 Bestellungen vor. Die Zulassung der XLR-Version mit dem Getriebefan PW1100G erwartet Airbus ebenfalls noch in diesem Jahr.
Rumpftank als Herausforderung
Eigentlich wollte Airbus mit der Flugerprobung des Kilometerfressers schon etwas früher durch sein, musste aber – auf Geheiß der EASA und der US-Luftfahrtbehörde FAA – nachträglich Verstärkungen am vollintegrierten Zusatztank im Rumpf vornehmen. Der von Premium AEROTEC hergestellte Tank mit 12.900 Litern Fassungsvermögen ist das Herzstück der A321XLR. Weil dieser hintere Rumpftank fest im Flugzeug eingebaut wird, nimmt er relativ wenig Platz im Unterdeckfrachtraum weg. Allerdings mokierten Konkurrentin Boeing, die EASA und die FAA, dass dies im Falle einer Havarie des Flugzeugs zulasten der Sicherheit gehe.

Der integrierte Rear Center Tank mit Platz für 12.900 Liter zusätzliches Kerosin ist das Herzstück der A321XLR.
Verbesserter Schutz
Airbus nahm daraufhin einige Änderungen am Design des Tanks vor und verbesserte unter anderem dessen Schutz nach unten, etwa für den Fall einer Bauchlandung ohne Fahrwerk. Durch die jetzt verdickte und nach hinten verlängerte "Extended Belly Fairing" wird der Rumpftank, er reicht vom Kabinenboden bis zur unteren Rumpfhaut, nun besser vor Verletzungen geschützt. In die Verkleidung sind Gleitflächen eingebaut, auf denen das Flugzeug über den Boden rutschen kann, ohne sich den Tank aufzureißen. Die FAA verlangt zudem, dass der Rumpftank fünf Minuten lang einem Feuer von außen standhält und sich der Tankinhalt nicht selber entzündet.