Es sind die Vibrationen beim Start und der Lärm, wodurch sich die Anwohner des niederländischen Airports gestört fühlen. In Gesprächen und Umfragen konnte der Flughafen besonders alte Frachtmaschinen als Ursache ausmachen. Die schwerbeladenen Cargo-Flugzeuge steigen beim Start nur langsam und verursachen die größten Wirbelschleppen. Besonders fühlten sich die Bewohner von 747-200, -400 und -800 belästigt, aber auch Boeings 777 wurden genannt.
Flottenerneuerung soll erzwungen werden
Der Flughafen will deshalb nicht mehr abwarten, bis die natürliche Flottenerneuerung die alten Widebodies verschwinden lässt. Mit Verboten und Gebühren will Maastricht Aachen ihre Ausmusterung beschleunigen.
Schon ab 1. April kommenden Jahres sollen Boeing 747-200 und McDonnell Douglas MD-11 nicht mehr anfliegen dürfen. Boeing 747-400 sollen künftig mindestens 100 Prozent höhere Gebühren zahlen und ab 2030 ebenfalls in Maastricht verboten sein.
Verbot kostet Umsatz
Durch den Bann der 747-200 müsse der Airport nach Auskunft von Geschäftsführer Jos Roeven auf Einnahmen von mindestens zwei Flügen pro Woche verzichten. "Das ist ein erheblicher Teil unserer Einnahmen. Trotzdem unterstützen wir diese Maßnahmen. Wir wollen ein umweltbewusster Flughafen sein. Und die Bedeutung der Umwelt hat für uns einen höheren Stellenwert als die wirtschaftliche", sagt der Flughafenchef.
Die geplante Regelung wurde von der Flughafenverwaltung in den aktuellen Geschäftsplan aufgenommen und muss noch im Provinzialrat politisch abgesegnet werden.
Vor kurzem hatte Israel einen ähnlichen Bann beschlossen: Aus Umweltschutzgründen dürfen in dem Land ab 31. März 2023 keine viermotorigen Jets mehr landen. Das Verbot hat derzeit allerdings keine direkten Auswirkungen: Es gibt aktuell keine Airline, die Israel mit 747, A340 oder A380 anfliegt.